Haus, Hof und Garten.
60. Das Wohnhaus.
Eine furchtbare Feuersbrunst hatte die meisten Häuser
eines Dorfes in Asche gelegt. Da gab es großen Jammer
unter den Leuten, die obdachlos geworden waren. Auch die
Eltern des kleinen Karl hatten ihr Haus verloren und
mussten den Tag nach dem Brande in einem Wäldchen zu⸗
bringen, wohin sie einen Theil ihrer Habe gerettet hatten.
Als in der Nacht ein Regen fiel und durch die Aste
der Bäume drang, klagte Karl unter Thränen: „Jeder Vogel
hat sein Nest, wo er geborgen ist, nur wir armen Menschen
sind so schlimm daran.“
Die Noth währte aber für Karl nicht lange; sein
Vater mietete in einem anderen Dorfe ein schönes, neues
Haus und brachte seine Angehörigen dahin. Es war von
Stein gebaut und hatte ein Dach von Ziegeln. Mit Freuden
setzte Karl seinen Fuß über die Schwelle des Hauses, denn
er dachte: Hier wirst du es noch besser haben als ein
Vogel in seinem Neste. — Sofort durchwanderte er die
Räume im Erdgeschosse: das Vorhaus, die Wohnstube, das
Nebenstübchen, die Küche, die Vorrathskammer und die
Stallungen. Nachdem er noch einen Blick durch die Keller—
thür in die unterirdischen Raäume geworfen hatte, eilte er
über die steinernen Stufen der Stiege in das erste Stockwerk
hinauf, um auch hier alle Zimmer, Kammern und Gänge