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4. Gute Eltern.
Wie verdank' ich Gott die Gabe,
dass ich gute Eltern habe,
die für mich vom Morgen
bis zum Abend sorgen,
Die mich kleiden, mich ernaͤhren,
mich das Boͤse meiden lehren,
mich in meinen Pflichten
liebreich unterrichten!
O, ich will sie wieder lieben.
nie mit Vorsatz sie betrüben,
will mich stets bestreben,
gut und fromm zu leben.
5. Einigkeit.
Marie war zwei Jahre älter als ihre Schwester
Berta. Die ältere Schwester wollte der jüngeren des
Morgens beim Anziehen nie helfen, und darum gab es oft
Zank und Streit. Da sagte die Mutter eines Morgens:
„Hoͤrt, Kinder, ich will euch einmal ein Märchen erzählen.
Aber erst müsst ihr im Zimmer hübsch aufräumen und
einander dabei helfen.“
Da gieng's flink an die Arbeit, und in kurzer Zeit
war das Zimmer in Ordnung. Darauf erzählte die Mutter:
„Der Zeigefinger hatte einst einen goldenen Ring angesteckt,
in welchem ein Edelstein glänzte. Deshalb wurde der
Finger hochmüthig und wollte dem Daumen und dem
Mittelfinger nicht mehr schreiben helfen, obgleich alle drei
die Feder halten müssen. Der geschmückte Zeigefinger hielt
sich für besser als die andern. Es war aber auch ein wenig
Faulheit dabei im Spiele. Die andern Finger waren