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Full text: Lesebuch für österreichische Volksschulen : Ausgabe in fnf Theilen. - 2. Theil.

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zurück. Er suchte hierauf den vermeinten Knaben im ganzen 
Waͤldchen, um sich an ihm zu rächen, konnte aber niemand finden. 
Hierauf lief er nach Hause und klagte der Mutter, 
wie ein böser Bube sich im Walde versteckt und ihn ge— 
schimpft habee. 
Die Mutter sprach: „Diesmal hast du dich selbst an— 
geklagt. Du hast nichts vernommen, als den Wiederhall 
deiner eigenen Worte. Hättest du ein freundliches Wort in 
den Wald hineingerufen, so ware dir auch ein freundliches 
Wort zurückgekommen.“ —8 
Wie du hineinrufst in den Wald, 
so tönt es dir entgegen bald. Ghr. Schmid. 
1I17. Der Greis und der Knabe. 
Den steilen Waldweg wankt hinan mit einer 
schweren Last ein Greis; gar sauer wird's dem armen 
Mann, von seiner Stirne rinnt der Schweiß. 
Ein rüst'ger Knabe springt daher in jugendlichem 
Ungestüm. Der Greis seufæt laut: „Ieh kann nicht mehr!“ 
Da ist der Knabe hinter ihm. 
Es will der Alte, mũd' und matt, sich niederlassen 
in den Sand, als schon der Knab' erfasset hat die Bürde 
mit der kräft'gen Hand. — 
Auf seine Schultern schwingt er sie, und freundlich 
spricht er: „Läebher Mann, das ist für mich ja keine 
Möh'! Ich thu' es gern. Geht nur voran!“ 
Die beiden mit einander zieh'n bis vor des Greises 
Hüttenthür; da legt der Knab' die Bürde hin. Der Alte 
spricht: „Hab' Dank dafür 
Und wenn du einst wirst schwach und alt, Gott 
wird dir helfen auch, mein Sohn.“ — Der Knabe springt 
zurüũek zum Wald; — im Herzen war sein schönster 
Lohn. 
Unslin.
	        
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