^Spengler nnd das Frrdcntum.1 In einer Schrift:
»D a s magische Iudentu m" sW. M. Kaufm<nn, L:.p-ig)
setzt sich der Karlsbader Nabbirer Pros. I. Ziegler mi- den
Ansichten Spenglers über das Judentum auseinander, das von
chm sa bekanntlich der „magischen" Kultur zuaeredb;et wird. Der
Verfafler steht ersichtlich im Banne der Gedanken Spenglers und
gibt -hm mel, allzu viel vor. N-Ä nur läßt er seine allgemeinen
Bestimmungen des Kulturbegriffs gelten, er erzeugt sich auch,
seltsam genug, weitherzig gegen seine Definition des magischen
SeelentumS und seine Auffassung des Judentums, die m t aller
Gewalt die jüdische Geschichte in ein ganz von aus-cn hcmn-
gebrachteS Konstruktionsschema einzupressen sucht. Trotz dieser
theoretischen Befangenheit übt Ziegler von n di'chcm Standpunkt
aus an einigen von Spengler gezogenen Folgerungen gründlich
Kritik. Er bestrcitet mit Fug dessen mehr als gewagte These dass
der Jude kein Heimetgefühl kenne, und lehnt gleich entschxdcn
seine dem Shstemzwang entsprungene Lehre ab, die das Er-
storbensein der jüdischen „Kultur" behauptet und die heutigen
Juden zu einem „Fellachenvolk" stempelt, dem die Auslösung
bevorstehe. Auch die das eigene Scelentum erhellende Tb'ori'
Spenglers, dass der Jude inmitten der jüngeren „faustischen"
Kultur mm zerstörend wirke und zwischen den Angeüöriaen der
beiden verschieden alten Kulturen notwendig Hast aesät sei. wird
aus der Wirklichkeit inneren Erlebens heraus überzeuaend ah.
gewehrt. Das Buch mag gerade solchen Kressen, die den An,
sch"uungen Spenglers zuneigen, manche sachliche Aufklärungen
bringen,
künstlerische Bucheinbände.
An dem Kunstsalon TritLIer zeigt der Verlag Dr. jur.
Schröder (Tegernsee) einige gepreßte Pergament-Einbände, die
durch Güte des Materials und Gediegenheit der Ausführung her
vorstechen. Der künstlerische Schmuck hält sich, von der „Schwarzen
Galeere" vielleicht abgesehen, nicht durchaus auf der Höhe. —
Stileinbände in Lederpressung stellt die Leipziger Firma Hübe! L
Denck zur Schau. Vornehme Qualitätsleistungen, die sich in
der Ornamemierung zum überwiegenden Teil an bewährte fran
zösische Vorbilder onlehnen. Gut gelungen sind zumal die in der
Ausstattung zurückhaltenden Einbände der (im Drei Masken-Ver-
lag erschienenen) Faksimile-Notendrücke etlicher Werke von Bach,
Wagner, Mozart usw. Von den übrigen Arbeiten sei noch der
reicher verzierte Band: „Käthchen von Heilbronn" in grünem
Leder genannt, sowie das vorzüglich gebundene Prachtexemplar:
.8reue et Oommnno', eine seltene französische Flugschriften-
Sammlung aus der Zeit der Pariser Kommune, die schätzenswerte
Radierungen von Maxime Labanne enthält. Xr. §