boobstens dort äurob kalsoben Viläungs^aubsr
ein
'
venig bseinträobtigt v^ird, vo sie siob in die Vil-
äungsspbäre selber vorv^agt, er^äblt sie von äer
^ngst der kranken Rollogin vor dem ^bbau; von
! dem Debrling, den ein betrügsrisebes Oesebäktsge-
baren korrumpiert; von einer kleinen Vürostreberin,
die siob durob ibre kitsobige 8ülls die Ounst des
Vorgesetrien erobert. ^Vas die Obeks betrifft, an die
Brau Brüok bei ibrer unfreiwilligen 'Wandörung
dureb versebiedens kleinere und grollere Betriebe
gerät, so ist der eins eins liederliobs "Uinkslexi-
stenL, der anders ein Lüstling und noob ein an
derer ein Autokrat, äem .-^eibllobe Rräkts gerade
gut genug für untergeordnete Rosten sind. Mr ein
mal kommt sie TU einem netten Rabrikantsn, und
der bat einen unleidlioben Onkel. Nag sie vom
Reeb verfolgt sein: die traurigen Binrslkälls ver-
ansobaulioben rum mindesten die Lob^isrigkeiten,
denen die Brauen okt im ^ngestelltenberuk ausge-
setst sind. Dnä um niobt in dieser 2eit virtsobaft-
liebsr Depression entlassen ru werden, ertragen
viele seb^eigenä ibr Dos.
Die individuelle Vetraobtungsart ist die 8tärke
des Buobs und Lugleieb seine LobMobe. ^n einer
Ztelle sagt die Verfasserin LU einem jungen Rolle
ren, der sieb über seinen Arbeitgeber beklagt: „Bs
liegt am Obaraktsr, ^.ueb unter eueb sind viele, die
niebts taugen . . Msr dieser ausgesxroobsns In-
diviäualssmus rübrt nirgends an die OeseUsobaktL-
konstruktion selber, die das ^ngesteUtensebiekal
bestimmt. Br möebte aus einzelnen Obarakteren b'n-
Lulängliebkeiton ableiten, deren Vorbandensein kak-
tisob in äen socialen Verbältnissen begründet ist,
die ibrerseits an äen Obarakteren die Mtsebulä
tragen. Bin Olüek nur, äall die Verfasserin ibre
Darstellung naob äen Orunäsatren individueller
! Noral ru Bnäs kübrt und durebveg darauf verrieb-
tet, soblimms Bivärüeks ru verallgemeinern. Bo
bleibt sie^enigstens davor bevabrt, ^nsprüebe ru
stellen, die sie niebt befriedigen kann. Ibr Vuob ist
ein treMieber Beitrag rur Lestandauknabme äer ^.n-
gbLtellten^elt; Bolgerungen auk Äe Oesamtsitua-
vis HmZesteUttzn beginnen literLtuMbiZ ru ner-
äen. Ibr xemeinsames Lebioksal, äas in äer Meb-
krieZbLeit eine teste Lontur erkalten kat, kann
niebt rvebr üdsrssben vsräen unä verMiebtot nur
Darstellung. Linelair Devis versnobt in seinem
grollen Roman: „llod" (unter äem Mtel: „Rrnerb"
bei lernst Rovoblt ersobisnen) äkm Vürolsben rvie
überbauet äem Alltag äer Angestellten äie tz-pi-
soben Mgs abnugsvännen. In Deutsoblanä baden
sieb Zrsitbaok unä R. Brauns um äis Msäergabe
gewisser ^ngestelltenmilieus bemübt. Dsiäer ent-
viekslt sieb mit ämssn vorerst vereinrslten Lobil-
äsrungsn niobt ruZleiok aueb äas riebtigo Be^ullt-
ssin von äer sosialsn DaZe äer ^.ngvstsllton. Im
Gegenteil: zs mebr sie äas ökkentliobs Interesse auk
sieb lenkt, ässto mebr Anstrengungen veräen unter
nommen, äsn gesellsobaktlieben Ort unksnntllob
2U maoben, an äem sieb äis Angestellten in ^abr-
bsit kskinäsn. ^bsr äas kat politisobe Orüuäs unä
gebärd niobt kierbsr.
Die Inventarisierung äes ^ngsstelltenäaseins ist
neueräings äurob äen Roman: „Lobieksale
bintsr ZebreibmasebLnsn" von Obrista
^.nita Vrüok niobt unrvsssntliob gekoräert vor-
äen. (Lieben-Ztäbe-Verlag, Berlin.) Das Bueb, äas
vorvllsgenä äie ^enig bsitersn DebsnslLuks v^eib-
liober Angestellten vermittelt, ist unL^eikelbakt au»
äem Bedürfnis entstanden, äis eigenen bitteren Br-
kabrungen auk eine anstänäigs ^rt los^u^veräen. ^ber
v^enn frgenäivo so ist bier (niobt minder nie seiner-
2sit bei den Lrisgsromanen) äie autobiograpbi-
sobs Rorm am klatL. Lie verbürgt äie V^irkliob-
keitsnübe, äurob äis allein solebe Rrontberiobts ge-
reobtkertigt werden, unä überdies ist in äer indi
viduellen klot äis allgemeine beseblossen.
^ub einer social gebobenen Lebiobt v^ird äie Ver^
kasserin in die Niederungen versoblagen. Lie ist vaob
und klug und vermag äabsr, Zustände su umreillen
und die fremden Lobioksale so aukLUnebmen Ms ibr
personliobss. In einer ungekünstelten Spraobe, äie
Aranzöstsche Honflsm-Neportage.
irr Berlin, Anfang Juli.
Der hiesige Filmsommer ist von einer trostlosen Langeweile.
Gewisse amerikanische Tonfilme, von denen draußen alle Welt
spricht, kommen der Patentstreitigkeiten wegen nicht ins Land
Seit einer Ewigkeit läuft der „Blaue Engel", der wahrscheinlich
' erst verschwindet, wenn alle Berliner die Beine der Marlene
Dietrich bewundert haben, und das kann noch eine weitere Ewig
keit dauern. Manchmal wird in irgendeinem Kino irgendein Lust
spiel angesetzt, das von vornherein für die Provinz gedreht ist
Einige sattsam bekannte Darsteller spielen Rollen in ihm, vie eben
falls altbekannt sind. Taucht aber wirklich in langen AbständeN
ein neuer Film .auf, so wäre er besser unterblieben. Ich habe
nicht die Absicht, über ein so unfilmisches, dilettantisches Machwerk
wie „Zärtlichkeit", in dem sich Carola Neher schlimmer als eine
beliebige Anfängerin benimmt, auch nur ein Wort zu verlieren
Das Publikum der Uraufführung belachte die Kläglichkeit aus
Purer Verzweiflung.
In die sommerliche Oede ist nun ein Film hereingebrochen, der
ein Zeichen der Hoffnung wäre, wenn eine Schwalbe bereits den
Winter machte. Er nennt sich: „Abenteuer unter Kanni
bale n", und Andrö - Paul A n ! o i n e, fein Autor, bezeichnet
ihn mit Recht als eine Tonfilm-Nep'rlage. Ihrem Titel nach
könnte diese Repo-tags auch in Europa veranstaltet worden sein,
stund .gewiß mär. S,besonders interessant gerade me ein.
heimischen Kannibalen M beobachten, die ihre Opfer in unserer
Mitte suchen. Aber Herrn Antoine hat es nun einmal nach den
Neu - Hebriden gelockt; obwohl die dortigen Menschenfresser im
Vergleich mit den Zivilisierten.zweifellos harmlose Knder sind. Da
für wohnen sie auf einer welLentlegenen Insel,, zu der niemand so
leicht dringt. Daß heute eine Hausse in Expeditionsfilmen cherrscht,
rührt wohl nicht zuletzt von der gewaltsamen Erweiterung unseres
Raumbewußtseins durch die jüngsten technischen Erfindungen hex.
Die Erde ist zusammengeschrupft, und wir müßen sie mit allen
unseren Sinnen ermessen. M ist es ein weniger kitzliches
Geschäft, sich tausend Meilen weit in die Südsee vorzuwagen als
zwei, drei Schritte in die nächste Umgebung; mögen jene Insulaner
immerhin vor kurzem eine englische Kolonistenfamilie verspeist
haben.
Die (im Ufa-Pavillonam Rollendorfplatz gezeigte) Lpnfllm-
Neportage des Franzosen ist durch ihren vernünftigen Aufbau dem
unlängst von mir besprochenen Sahara-Tonfilm
logen, der zerstreute Expeditionsbilder in eine Rahmenhandlung
preßt, statt dre Handlung aus der Abfolge der Bilder selbst Zu
entwickeln. Herr Antoine landet an der kannibalischen Insel, be
gegnet den Wilden, lebt ein halbes Jahr unter ihnen, macht einen
Angriff auf einen feindlichen Stamm mit und bricht während des
Siegesfestes, das bedrohliche - Formen annimmt, seine ZeLL-s schleu
nig wieder ab. Immer m Gnsellschaft seiner Kamera, die alle
wichtigen Vorgänge automatisch notiert. (So müßten sich Tage
bücher von selber schreiben.) Vielleicht sind manche Szenen und Ge
räusche um der ästhetischen Geschlossenheit willen nachträglich re-
konstrmert worden- Dank dieser etwaigen Verfälschungen und Zu
taten aber Zeichner sich der Film vor den meisten anderen Kultur- .
filmen aus, Leren Hersteller meinen, es genüge schon, daß sie über-
haupz in exotischen Landstrichen kurbelten. Nein, es ist nicht genug'
damit, und wenn der französische Tonfilm eine Lehre erteilt, so
orese: Laß ein guter Kulturfilm einen Anfang und ein Ende, for
dert und nicht minder planmäßig durchkomponiert sein muß wie
jeder normale Spielfilm.
Nur um die Neugierde zu erregen, liefere ich einen Auszug
aus dem reichhaltigen Inhalt, der übrigens gut und gern mehrere
Striche vertrüge. Man ist Zeuge eines glänzend photographierten
Orkans, der in die Wogen und Palmen fährb Man begleitet die
kleine Expedition ins Dunkel der Urwälder und vernimmt den
Gesang der Eingeborenen auf ihren Kähnen. Man lebt mit dem
Stamm und erfährt, daß dieses Lebey genau so seine Ordnung
(oder Unordnung) hat wie das der üblichen Europäer. Die Män
ner fischen, baden, trinken Kokosmilch und erzählen sich sensatio
nelle Geschichten. Es gibt unter ihnen antike Gestalten: einen
BacchusgotL, einen alten Eilen. Der Zauberer hält mit den Jüng
lingen ein theologisches Seminar ab, in dem er ihnen den gehei
men Sinn der Götterbilder erklärt. Regelrecht arbeiten müssen
eigentlich nur die Kinder und Frauen, deren eine mit ihrem auf
gedunsenen Bauch wie eine Wasserleiche aussieht. Einmal im Jahr
allerdings erleidet dieses gesittete Dasein eine kurze Unterbrechung.
Dann werden den Göttern Menschen geopfert, unablässig" ertönen
die Trommeln, und die ganze Bevölkerung tanzt wie besessen.
Durch die Dreingabe des Tons gelangen Herade diese Raufch-
szemu zu einer außerordentlichen Wirkung,