stickigen
saktig geschminkte
her,
Ber Tag in Marseille ist ein kräktiges
rin. Blau sind die Umrahmungen der
Bltrama-
Bädchen,
verwitterte Ornamente über einem
Bingang.
^a^sslüs. SlravsnsrsnS
kluten elegante Berren und
hier eine X^eile, die Tascken mit Leid geküllt.
^m andern Tag sind die Tascken gewöknliek
leer. Immer wieder bleibt einer kängen und sinkt'
ins Bumpenproletariat kerab. Bs gibt genug
trostlose Bxistenren in Marseille, kür die der
Baken kein Baken ist. V^Le Poes Nann in der
Stenge durckwandern sie unermüdlick und okne
Büke die §1ra6en.
Notre-Bame de la Larde grüÜt von dem Lipkel
und unberükrt von dem Blend k Met die
8tadt. Vielleicht trägt das Blend zu ihrem Beuch
ten bei und gewiÜ küllt sie die Bumpen in Llanr.
Kr.
Kolonialsoldaten und Matrosen säumen
Bürgerdamen über die Lannebiöre, ist der an
nähernd quadratische Platz, in den etliche
Blakengasssn einmünden, die pkorte rur Bust.
Palmen, Bedürkniskäuser und ein Benkmal zieren
den Platz. 8ehwarre lungern müssig auk ihm um-
blau die Matrosenblusen, blau die Anzüge der
Arbeiter und Packer. Bs ist, als habe das I^eer
die blaue Barbe bereingespritrt, die sich nun auk
unzählige Bläeben und bewegte Punkte verteilt,
^m ^.bend keiern die Llükbirnen ihre Triumphe.
8ie reihen sich zu rotgelben 8cknüren aneinan
der, werden von Llassekeiben und 8piegeln tau-
sendkack reklektiert und verwandeln bestaurants
und Lakes in kestlicbe Biebtinseln. 8ie sind das
rausekbakte Teichen des Amüsements, sie strah
len von der kleinen 8ckie6bude aus, in der
bleiche Kügeleben über einer Eniaturstadt bin
und wieder kliegen. Tur Teit ihrer Blerrschakt
^er um diese Teit ankommt, mu6 sich unter
Bmständen ein paar 8tunden gedulden, bis ibn
ein Hotel auknimmt, Br trinkt vielleicht zuerst
im Bestaurationsraum nebenan Kakkee, aller ewig
Kakkee trinken kann niemand. Dann geht er die
marmorne prunktkeppe hinunter zur 8tadt. 8ie
schläkt noch, die 8tra6en 8ind leer, Br schlen
dert durch die Lannebiere und wundert sich
über ihren Kulrm: denn 8ie, von der es Hei6t,
dal) sie die 8tra6e der 8tra6en sei, ist nach
Bänge und breite nickt sonderlich ausgedehnt,
Der Haken liegt ausgestorben unter dem stump
ken Bimmel, und aus den LLÜcben rieseln
8cbmutzbäcbe herab. Das Lanze ist leicht ZU
umspannen, der bäum ist gering.
^.ber am Tag — am lag ist die Lannebiere keine
gewöhnliche 8tra6e mehr, 8ie ist zum Jahr
markt ohne Hnkang und Bnde geweitet, zum un
übersehbaren Versammlungsort der Nationen, ^.n
den Laketiscbcben braust der Trubel vorbei, man
sitzt verzaubert, kür immer gebannt. Narokkaner
in Burnussen wallen, Bündel weiKer Tücher,
durch die bevölkerte Liste, Negergents kübren
ihre 8tehkragen spazieren, über ungerodete ar
menische Bärte kuchteln Bände. Mädchen wehen
dahin, karbig eingewickelte Bonbons aus dem
Bazar, Bine kreuzt die 8tra6e, es leuchtet rosa
zwischen den Trams, Labs und Lbinesen, das
Wagnis gelingt, sie erreicht das anders BIker.
Die Verkäuker der neuesten pariser Teilungen
stellen in kurzen ^.bständen artikulierte 8chreie
aus. Line rotglühende Lognacmarke zittert vor
XVonne. Nirgends ein ^bscbluÜ, eine Möglich
keit, bis Zur Lrenre zu dringen.
Die Legensätze sind nah zusammengerüekt. Vom
beichtum bis zur äußersten ^rmut ist nur ein
8cbritt.
Im prado bat sich der V/oblstand eingerichtet.
Buxuskarosserien gleiten über schnurgerade
Baumalleen, Berrsckaktsvillen prangen im Lrün,
Bier drauüen entwickelt sich auch eine ^.rt von
8trandleben mit Badeanstalt, Lartenrestaurants
und kostspieligeren Laststätten. Tu dieser Bicbt-
und Buktgegend tükrt am I^leer entlang die Lor-
nicke, eine präcktige Bkerstralle, die kürzlich
mit einem Kolonialdenkmal geschmückt worden
ist, das sich nicht sehen lassen kann und dock
schon von weitem zu sehen ist. Telsen, Palmen,
Kitsch, Oeröll und Paläste — das üppige Kunter
bunt der Nittelmeeruker übt seine Verkübrungs-
krakt aus,
Unvermittelt, wie die Nacht im 8üden berein-
bricht, tut sich dicht neben dem modernen Le-
scbäktsviertel das Bakenquartier auk, Bs beginnt
bei den Kais und klettert zur 8pitze eines Bügels
empor, Bin Blaus- und Lassenlabyrintb, dessen
Topographie schlechterdings nicht zu ergründen
ist. ^Var es einst der Mittelpunkt städtischen
Bebens, so ist es heute der Ort, an dem sich die
^.bkälle sammeln. Twar es enthält ein Bospital,
und in der Böbe linden sich einige kriedliche
8trL6cken und Kleinbürgerplätzchen, die an ein
-Xlmdörkcben gemahnen; aber seine Bauptpartien
sind voller unbürgerlicher 8chrecken. piscb-
geruch schwelt durch die Lassen, die sich wie
zerknüllte Papierschlangen ineinander mengen,
^us den Kitzen der Bauswände, die das Bicbt
kernhalten, Kriechen Kinderrudel hervor. 8ie
spritzen Nasser und lassen Vorkenschikkchen im
Kinnsal treiben. Nabe dem Bker ist eine endlose
8tra6o der Biebe geweiht. Birnen aller Nationen,
alte und junge, stehen und sitzen vor ihren 8tüb-
chen, in die man ungescheut hineinsehen kann.
Bas Mobiliar besteht aus einem Bett, einer 8pie-
gelscherbe, einem 8tukl und einer bunten ^k-
kicbe, Ben premden wird, ein uralter Trick, der
Hut aus der Bland gerissen, um sie zum Bleiben
zu zwingen. Orebestrionklänge, die aus sämt
lichen Kneipen strömen, mehren noch das Le-
tümmel. Bläulich getünchte Bustknaben bieten
sich an; 8chlepper möchten zu den Bordellen
locken und klüstern mit Versucherstimme „Li-
nema"; Matrosen, Trimmer und Beizer schlen
dern gruppenweise an den X^eiberbauken vorbei.
In der Bukt liegt 8l ? Manchmal schwingen