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Mittelbarer
und entweder dazu bestimmt, vom Faschismus ausgohöhlt oder
vom Sozialismus im Hegelschen Sinne aufoehoben zu werden.
Dieser, der dl^ nicht eigentlich deuten, sondern verändern will,
wird gerade den technisch-rationalen Fächern viel mehr Gehalte abae-
winnen können, als man heute gemeinhin ahnt. Soweit Bloch.
Zwischen ihm und Höcker haben sich noch manche philosophische
Lehrmeinungen angesiedelt, die den fiktiven Humanismus durch
ein haltbareres geistiges Gcstaltungsprinzip zu ersetzen suchen;
vorausgesetzte daß sie nicht wie Spränger den bestehenden Uni
versitätstypus einfach zur idealen Forderung erheben. Emil
Lederer etwa vertraut darauf, daß die Soziologie unter gewissen
Bedingungen ein kräftiges geistiges Ferment bilden könne, und
Eugen Rosenstock geht Zwar nicht auf vie Ideen selber ein, die an
dis Stelle des abgelebten Humanismus zu treten hätten, glaubt
aber, daß eine geeignete „Therapie der Jde^nträger" zur Gesun
dung der Hochschule Zu sübren vermöge. — Bei den Fachgelehrten
verfsnch^ sich, wie gesagt, aus begreiflichen Gründen das In
teresse an dem Lirklichkeitsgehalt der überkommenen Bildungs
ideE Bald sind sie wie Pros. Swarzensti in der Hauptsache und '
mrt Recht darum besorgt, daß die „Lehre" möglichst rein gepflegt
und weitergetragen werde — die Lehre, die Przywara von den
Erziehungsidealen sorgfältig geschieden hat; bald haben sie einen
mehr oder weniger undeutlichen Begriff vom Humanismus, an
dem als dem Höheren sie gerade darum mit Zähigkeit festbalten.
Lmn wird diese Nuancen in den verschiedenen Diskuffionsbeiträgen
unschwer bemerken.
Was das zweite Problem betrifft, so sind sich wohl krst alle
Beteiligten darüber einig, daß eine Aussonderung der Fachhoch
schulen nicht in Betracht komme. Nur Pros. Swarzenski eigentlich
befürwortet ein paar allein der Forschung gewidmete Anstalten;
aber vermutlich entspringt sein Vorschlag weniger dem Verlangen,
eine allgemeingültige Maxime aufzustellen, als dem Wunsch des
geisteswissenschaftlichen Forschers, die Lehre vor Verschleuderung
und Verfälschung zu behüten. Im übrigen sind es auch bei der
Behandlung dieses Problems wieder die spezifisch weltanschrulich
Interessierten, die dem Modell Tillichs mit den meisten Skrupeln
auf den Leib rücken. Sie, denen die geistige Krise keine ferne Er
' " einung, sondern eine lebendige Erfahrung ist, wollen zwar die
ererbte Einheit der Universität bewahren, weil sie nichts Besseres
an ihre Stelle Zu setzen wissen, geben sich aber durchaus nicht dem
Wahne hin, daß das alte, hierarchisch gegliederte Wissenschaftsge
bäude wieder rekonstruiert werden könne. Ihre Vorschläge sind
vielmehr Vermittlungsaktionen. So stimmen Lederer und JasperZ
darin überein, daß die Spaltung der Universität durch den „Aus
bau der Funktionen von Lektoren und Assistenten" (Jaspers) bzw.
durch „Einschaltung genügend zahlreicher unterrichtender Hilfs
kräfte" (Lederer) verhindert werden müsse. Die Faebwissenschafter
ziehen am gleichen Strang, gehen nur naiver zu Werk. Ihnen liegt
vor allem daran, nickt abgesplittert und an gesonderte Fachhoch
schulen verwiesen zu werden. Darum fordern sie ungestüm die Auf
rechterhaltung der traditionellen Einheit und weisen immer wieder
nachdrücklich auf die Gefahr des Verdorrens hin, denen ein von der
Allgemeinbildung abgeschnürtes Spezialistentum ausgesetzt sei. Sie
haben zweifellos recht; nur eben ist ja gerade das übergeordnete
Allgemeine fragwürdig geworden.
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lVir Habe» Ferry Dr. Aebs-su, eine vor-
äsr bisksriAsrr Dis^Lsio-r LU geben,'
ferner bringen wir eins 6teiirLng-mbme äsr freien ^isssTrsebsfr-
lrebe« PereiniMng an äsr l/m'Vsrsität F'raEnrt a. U." L« äs»
k^rrMägen Professor ^r'ttiebs.
Vs4äu/r§6 Mans
Pwf. ZMchs bündige Antwort auf die Frage, ob es noch
eine Universität gebe, sowie sein Modell, das eine reinliche Auf-
Munb der Universität alten Stils m die Fachhochschule und die
wissenMM Anstalt Vorsicht, sind zum Gegenstand
einer anregenden Diskussion geworden, kie sich bereits durch zwei
HochsHulMLLer fortsetzt. Sie soll noch weitergeführL werden.
Mittlerweile ist es aber vielleicht schon angebracht, eine Art vor
läufiger Bilanz zu ziehen.
Die bisherige Diskuffion gruppiert sich um zwei Probleme, auf
denen abwechselnd der stärkere Akzent liegt. Das eine Problem
ist der etwaige aktuelle Gehalt des humanistischen Brldungs-
ädeals. Das andere Problem ist die Zweckmäßigkeit oder Unzweck-
mäßisskeit einer Abtrennung der Fachhochschulen von den wissen-
schaftlich-humanisti scheu Universitäten.
fahrmste immer Mieder die unerwartetsten und amüsanteste!
Ueberraschungcn erleben."
Was hätte zu geschehen, um dem blinden Walten der Mm-
zensur wirkungsvoll zu begegnen? Der Autor tritt für ihre
Abschaffung ein. „Für die demokratische Republik" so erklärt
er, „gibt es nur eine ihr angemessene Einstellung zum Film-,
die einer gelassenen Liberalität und großzügigen Förderung
aller geistig produktiven Arbeit." Wie wir annehmen, ist sich
Petzet selber darüber klar, daß seine beiden Forderungen dann
allein ihren eigentlichen Sinn erlangen, wenn der Staatswille,
in dem sich der des Volkes verkörpert, sich nicht mit dem for
malen Ausgleich der vorhandenen Kräfte begnügt, sondern
von einem bestimmten Gehalt durchdrungen ist.
Die kleine Untersuchung läßt sich konkret mit dem Material
ein; sie gewährt eine Menge richtiger Einblicke in das Regime
und sie ist nicht zuletzt ausgezei^ aet geschrieben.
' Betrachtet man zunächst die Stellungnahme zum ersten Problem,
Von der die zum zweiten abhängt, so zeigt sich folgendes: je un
Mittelbarer die Diskuffionsteilnehmer philosophisch interessiert sind,
desto drängender ist für sie die Frage nach der Realität jener Bil
dungsmächte, di- oer eigentlichen Universität zugrunde liegen. Es
sind die GeisteLwiffenschafier und nicht die Fachgelehrten, die ins
Innere dieser Frage vorstoßen. Ihre Antworten lauten natürlich
verschieden- Viel zur Klärung trägt der Ausweis Pater Przywaras
Lei, daß in dem Begriff der wiffenschastlich-humaniW Uni ¬
versität zwei Elemente stecken: das der Forschung und das der
Weltanschauung, die im Lauf der Jahrhunderte ja auch ganz
andere Formen als die humanistische angenommen hat. Sie ist
gleichbedeutend mit einem Erziehungsideal, und Przywara fordert
die.bewußte Einschaltung solcher Ideale. Vielleicht berührt er sich
wenigstens hierin mit dem verstorbenen Philosophen Scheler, dessen
Liebling splan die Gründung von Weltanschauungsuniversitäten
war. Theodor Hacker sägt 'sann deutlich, was Przywara selber
nicht mehr ausspricht: daß der christliche Glaube zu den Grund
lagen unserer Kultur gehöre und daher auch das legitime Funda
ment - unserer Universitäten zu bilden habe. Je^malls ist zum
mindesten Höcker der Ueberzeugung, daß die humanistische Uni
versität keine Fiktion sei, sobald es gelinge, sie wieder in einem
realen geistigen Prinzip, eben dem Glauben, zu verankern. Den
Extrem entgegengesetzten Standpunkt vertritt Ernst Bloch. ML
einer schönen Klarheit zeigt er, daß das einst erfüllte humanistische
Bildungsideal sich mehr und mehr zum ideologischen Ueberbau des
sinkenden Mittelstands entleert hat. Es ist zur Larve geworden
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Vierdeinsr unä k'lüasltiers erdsdt, vsrdrsitst vüs
stets sin sanktss krieäksrti^ss Dsnedten. Deiner ist
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M-ouä entkernt, nnä. aued. Ledwetterlinss vsrii-rsn
sied nur selten äoMin- . Dieser Komdn. äer llünLens
unä Mäeden so ^iseden 10 unä 13 Mxsäaedt ist,
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stimimnnx Xinäsr snäsrsr Lediedten unä 8tLäte
von äsr Dektürs nddAlten virä. Denn ss ist Mr
äis äuEenä unter allen Dmstünäsn nütrlied. unsers
soML^en ^ustünäe kennen Mi lernen, unä üderäiss
Kanu äis 8nraeds äss Ruedss., äis ersiedtliM in äsn
FtraUen äes Berliner dloräsns Msed vorn Uunä
ad2SÄA.mt voräen ist. idrer ärastisedsn ^nsedau-
liedksit vsAsn LllsvtdsLden unsed^vsr verstanäen
^sräsn. Dsr Bslä ist. Bäs. ein kmäiser drsver
äumxe, äsr äured äis tzroLstaät. nürsedt vrs Dork-
dudsn äured äen uM sied ^ulstÄt als 2s!>
tunxksAmdrä^sr veräin^t. um äsm' ardeitMs ß:s-
voräsnen Vater Lu dslksn. ^n äsm 2iLsunsrmää-
eden d nku Finäst Bäs eine 8mel- unä XAMpkss-
kädrtin, mit äer er ^emsinsAm Seins romanÜ^edsn
^d entsv er in äsr ünroMAntisöden. Welt d sstsdt.
As entkalk anst er äsn anten Bamilienassts ltsn unä
Oenossen eins Nsnas Käser Beinäs, untsr äensn äer
Berr Odernoslsekrstär ^enästunä besonders lustra
asksnnrsieknst ist. Das Buek kat eins sauksre
BAltunA unä trMt kaSt äured^sa ^sn riektiasn
^on- Ksivs p'kotoarsMsoken ^ddiläunKen sinä
mir lieber als ILvniseks MustrAtjonsn.
8. Lraeadsr.