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Metadata: Critik der Urtheilskraft

128 IL. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. 
Schmerz, so unmerklich beydes auch seyn mag, verbunden 
werden koͤnnen (weil sie insgesamt das Gefuͤhl des Lebens 
afficiren und keine derselben, sofern als sie Modification des 
Subjects ist, indifferent seyn kann) so gar, daß, wie Epicur 
behauptete, alles Vergnuͤgen und Schmerz zuletzt doch koͤr⸗ 
perlich sey, es mag immer von der Einbildung oder gar von 
Verstandesvorstellungen anfangen, weil das Leben ohne das 
Gefuͤhl des koͤrperlichen Organs blos Bewußtseyn seiner Exi⸗ 
stenz, aber kein Gefuͤhl des Wohl-oder Uebelbefindens, d. i. 
der Befoͤrderung oder Hemmung der Lebenskraͤfte sey; weil 
das Gemuͤth fuͤr sich allein ganz Leben (das Lebensprincip 
selbst) ist und Hindernisse oder Befoͤrderungen außer demsel⸗ 
ben und doch im Menschen selbst, mithin in der Verbindung 
mit seinem Koͤrper gesucht werden muͤssen. 
Setzt man aber das Wohlgefallen am Gegenstande ganz 
und gar darin, daß dieser durch Reiz oder durch Ruͤhrung 
vergnuͤgt, so muß man auch keinem andern zumuthen zu dem 
aͤsthetischen Urtheile, was wir faͤllen, beyzustimmen; denn 
daruͤber befraͤgt. ein jeder mit Recht nur seinen Privatsinn. 
Alsdenn aber hoͤrt auch alle Censur des Geschmacks gaͤnzlich 
auf; man muͤßte denn das Beyspiel, welches andere, durch 
die zufaͤllige Uebereinstimmung ihrer Urtheile, geben, zum 
Gebot des Beyfalls fuͤr uns machen, wider welches Prin⸗ 
eip wir uns doch vermuthlich straͤuben und auf das natuͤrliche 
Recht berufen wuͤrden, das Urtheil, welches auf dem unmit—⸗ 
telbaren Gefuͤhle des eigenen Wohlbefindens beruht, seinem 
eigenen Sinne und nicht anderer ihrem zu unterwerfen. 
Wenn also das Geschmacksurtheil nicht fuͤr egoistisch, 
sondern seiner inneren Natur nach, d. i. um sein selbst, nicht 
um der Beyspiele willen, die andere von ihrem Geschmack 
geben, nothwendig als pluralistisch gelten muß, wenn 
man es als ein solches wuͤrdigt, welches zugleich verlangen 
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