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Full text: Critik der Urtheilskraft

124 IJ. Th. Critik der aͤsthetischen Urtheilskraft. 
Huͤlfe zu suchen. Daher haben auch Regierungen gerne er⸗ 
laubt die Religion mit dem letztern Zubehoͤr reichlich versor⸗ 
gen zu lassen und so dem Unterthan die Muͤhe „zugleich aber 
auch das Vermoͤgen, zu benehmen gesucht, seine Seelenkraͤfte 
uͤber die Schranken auszudehnen, die man ihm willkuͤhrlich 
setzen und wodurch man ihn, als blos passiv leichter behan⸗ 
deln kann. 
Diese reine, seelenerhebende, blos negative Darstellung 
der Sittlichkeit, bringt dagegen keine Gefahr der Schwaͤr⸗ 
merey „ welche ein Wahn ist uͤber alle Grenze der Sitt⸗ 
lichkeit hinaus etwas sehen d. i. nach Grundsaͤtzen traͤu⸗ 
men (mit Vernunft rasen) zu wollen; eben darum, weil 
die Darstellung bey jener blos negativ ist. Denn die Uner⸗ 
forschlichkeit der Idee der Freyheit schneidet aller positi⸗ 
ven Darstellung gaͤnzlich den Weg ab: das moralische Gesetz 
aber ist an sich selbst in uns hinreichend und urspruͤnglich be⸗ 
stimmend, so daß es nicht einmal erlaubt uns nach einem 
Bestimmungsgrunde außer demselben umzusehen. Wenn der 
Enthusiasm mit dem Wahnsinn , so ist die Schwaͤrmerey 
mit dem Wahnwitz zu vergleichen, wovon der letztere sich 
unter allen am wenigsten mit dem Erhabenen vertraͤgt, weil 
er gruͤblerisch laͤcherlich ist. Im Enthusiasm als Affect ist die 
Einbildungskraft zuͤgellos, in der Schwaͤrmerey, als einge⸗— 
wurzelter bruͤtender Leidenschaft, regellos. Der erstere ist 
voruͤbergehender Zufall, der den gesundesten Verstand biswei⸗ 
len wohl betrift, der zweyte eine Krankheit, die ihn zerruͤttet. 
Einfalt (kunstlose Zweckmaͤßigkeit) ist gleichsam der 
Styl der Natur im Erhabenen und so auch der Sittlichkeit, 
welche eine zweyte ( uͤbersinnliche) Natur ist, davon wir 
nur die Gesetze kennen, ohne das uͤbersinnliche Vermoͤgen in 
uns, selbst was den Grund dieser Gesetzgebung enthaͤlt, durch 
anschauen erreichen zu koͤnnen. 
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