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Full text: Lesebuch für österreichische Volksschulen : Ausgabe in fnf Theilen. - 2. Theil.

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man kann sie den ganzen Winter im Keller aufbewahren, 
oder kann sie im Ofen dörren, oder kann Wein davon 
bereiten. Ich bin der nützlichste Baum.“ „Das bildest du 
dir ein,“ sagte die Tanne. „Mit meinem Holz heizt man die 
Öfen und baut die Häuser, mich schneidet man zu Brettern 
und macht Tische, Stühle, Schränke, ja sogar Kähne und 
Schiffe daraus; dazu bin ich im Winter nicht so kahl wie 
ihr, ich bin das ganze Jahr grün und schön.“ „Das nämliche 
bin ich auch,“ sagte die Fichte, „allein ich habe noch Vorzug. 
Wenn es Weihnachten wird, dann kommt das Christkindchen 
und hängt goldene Nüsse und Apfel an meine Zweige. Und 
über mich freuen sich die Kinder am allermeisten.“ Ist das 
nicht wahr? 
Curtman. 
135. Das Rothkehlechen. 
Din Rothkehlchen kam in der Strenge des 
Winters an das Fenster eines Landmannes, als ob es 
gern hinein möchte. Da öfsnete der Landmann sein 
Henster und nahm das zutrauliche Thierchen freundlich 
in seine Wohnung. Nun pickte es die Brosamen und 
Krümchen auf, die von des Landmannes Tische fielen. 
Auch hielten die Kinder im Hause das Vögelein lieb 
und wert. Aber als nun der Frühling wieder in das 
Land kam und die Gebüsche sich belaubten, da öffnete 
der Landmann sein Fenster, und der kleine Gast entfloh 
in das nahe Wäldchen, baute sein Nest und sang ein 
fröhliches Liedchen. 
Und siehe! als der Winter wiederkehrte, da kam 
das Rothkehlchen abermals in die Wohnung des Land- 
mannes und hatte sein Weibchen mitgebracht. Der 
Landmann und seine Kinder freuten sich sehr, als sie
	        
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