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Full text: Lesebuch für österreichische Volksschulen : Ausgabe in fnf Theilen. - 2. Theil.

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Rinderstall. Der Bauer sagte: „Da sind meine Milchkühe, 
und da meine Zugochsen. Draußen auf dem Felde sind die 
Pferde, die ziehen den Pflug. Der Esel, der träge Gesell, 
hat einen Sack Korn in die Mühle tragen müssen. Kommt 
er heim, so soll er einen Leckerbissen haben; ich habe ihm 
Disteln vom Felde mitgebracht. 
Jetzt komm zum zweiten Stalle! Dort sind meine 
Schafe. Aus der weichen Wolle, die sie tragen, wird der 
Tuchmacher feines Tuch weben, und der Schneider soll dir 
einen schönen Rock daraus machen. Die Schafe sind gar 
nützliche Thiere. 
Da im Garten siehst du die genäschige Ziege. Sie 
würde lieber auf den Bergen umhersteigen und im Walde 
ihre Nahrung suchen. Hier muss ich sie mit einem langen 
Stricke an einen Pflock binden. Wenn ich sie frei gehen ließe, 
würde sie meine jungen Obstbäume verderben. 
Hörst du es in dem niedrigen Stalle schnaufen und 
grunzen? Das sind die Mastschweine. Mit ihren Rüsseln 
wühlen sie im Schmutz, und die großen hängenden Ohren 
verdecken beinahe ihre Augen. Sie sehen gar unsauber aus, 
und doch wird uns der Schweinsbraten wohlschmecken. Ihre 
Borsten wird der Bürstenbinder zu Bürsten verwenden.“ 
„Kikeriki!“ rief es lustig. Das war der Haushahn. 
Er stand auf einem Düngerhaufen und streckte den Hals mit 
den glänzenden Federn gar stolz in die Höhe. Damn nickte 
er mit dem Kopfe, auf dem er den rothen Kamm wie eine 
Krone trug. Gern hätte ich ein paar Federn aus seinem 
Schweife gehabt; aber die lässt sich der Hahn nicht nehmen. 
Er hätte mich wohl mit seinem scharfen Sporn geritzt oder 
mit seinem Schnabel gehackt, wenn ich ihm nahe gekommen 
wäre. 
Lesebuch in 5 Theilen. M.
	        
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