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Full text: Lesebuch für österreichische Volksschulen : Ausgabe in fnf Theilen. - 2. Theil.

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88. Das Vogelnest. 
Franz fand in einer Hecke des Gartens ein Vogelnest. 
Da lief er vor Freude zu seinem Vater, nahm ihn mit in 
den Garten und zeigte es ihm. 
„Sieh nur, Vater!“ rief er, „das weiche Nestchen von 
Moos und mit Wolle ausgefüttert, und darin die drei kleinen, 
rothgesprenkelten Eierchen! Ich möchte sie gar zu gern heraus— 
nehmen und damit spielen! Darf ich's, Vater?“ 
„Nein, lieber Franz,“ antwortete der Vater, „lass sie 
aur darin liegen! Du wirst dann noch mehr Freude haben!“ 
Franz gehorchte. 
Nach vierzehn Tagen giengen sie zusammen hin zu dem 
Nestchen. Da lagen anstatt der drei Eier drei kleine, nackte 
Vögelchen darin, die sperrten ihre Schnäbel auf und wollten 
etwas zu fressen haben. 
Schnell kam die Mutter der Kleinen, hatte Würmchen 
im Schnabel und fütterte sie damit. Das machte dem Franz 
viel Vergnügen. 
„Siehst du?“ sagte der Vater, „hattest du das Nestchen 
ausgenommen, so würdest du jetzt diese Freude nicht haben!“ 
Nun besuchte Franz das Nestchen öfter, bis die kleinen 
Vögel endlich flügge wurden und fortflogen. 
Im nächsten Frühling kamen die alten Vögel wieder und 
bauten ihr Nestchen an dem nämlichen Ort, und so hatte der 
Knabe seine Freude noch manches Jahr. 
B. Spieß. 
89. Die Singvögel. 
Ein freundliches Doörfchen war von einem ganzen 
Walde fruchtbarer Bäume umgeben. Die Bäume blühten 
und dufteten im Frühlinge auf das lieblichste; im Herbste 
aber waren alle Zweige reichlich mit Apfeln, Birnen und 
Lesebuch in 8 Theilen. M. *
	        
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