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gieng nicht los. Der Kaufmann gab dem Pferde den Sporn
und entkam glücklich der Gefahr.
Als er in Sicherheit war, sprach er: „Was für ein
Thor bin ich gewesen, dass ich über das schlechte Wetter
murrte! Wäre das Wetter schön gewesen, so läge ich jetzt
todt in meinem Blute. Der Regen, über den ich murrte,
rettete mir Gut und Leben “ Nach ChriSchmid.
122. Der Regenbogen.
Nach einem Gewitter erschien ein lieblicher Regenbogen
am Himmel. Der kleine Heinrich sah eben zum Fenster
hinaus und rief voll Freude: „Solch wunderschöne Farben
hab' ich in meinem Leben noch nicht gesehen! Dort bei dem
alten Weidenbaume am Bache reichen sie aus den Wolken
bis auf die Erde herab. Gewiss tröpfeln alle Blätter des
Baumes von den schönen Farben. Ich will eilends hingehen
und meine Muschelschalen in meinem Farbenkästlein damit
füllen.“
Er sprang,' so schnell er konnte, dem Weidenbaume zu;
allein zu seinem Erstaunen stand der Kleine nun im Regen
da und ward nichts von einer Farbe gewahr. Ganz durchnässt
gieng er traurig wieder heim und klagte dem Vater sein
Missgeschick.
Dieser laͤchelte und sprach: „Jene Farben lassen sich in
keine Schale auffassen; die Regentropfen scheinen nur im
Glanze der Sonne so schön gefärbt.
Chr. Schmid.
123. Alle gezählt.
Weißt du, wie viel Sterne stehen an dem blauen
Himmelszelt? Weißt du, wie viel Wolken gehen weithin über
alle Welt? Gott, der Herr, hat sie gezählet, dass ihm auch
nicht eines fehlet an der ganzen großen Zahl.