vorüberziehen. Besonderes Gewicht ist hier ebenfaLs auf die
TLtigkei-t der jüdischen Siedler gMzü Man erlebt das alljähr
liche Fest der B^umpflanzung mit, wird zum Zeugen des Unter
richts, der vielfach im Freien stattfindet und sieht auch manche
NeugründungeT^ wie etwa die KunstgewerbeschuTe oder das erst-
Gebäude, der Jerusalems Universität. Statistische TaLMn,
die von dem raschen Fortgang des Werkes der Landesdestedlunß
berichten, dienen als wiMmmene ErgänzunA des BildermaLerialSv
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1' FMMnschiässls. In den Drexel-Lichtspielen wird
>Lilli", ein Berliner Sittengemälde, vorgesührt. das die Konse
quenzen fortgesetzter UnnwM enthüllen möchte. Lilli nämlich und
ihre Freundin huldigen jenem Lebenswandel, der in gewissen Krei
sen des Berliner Westens üblich ist oder üblich sein soll: das heißt,
sie machen von ihrem Recht zu flirten einen allzu weitgehenden Ge-
brauch^ Ist man dann saturiert, so heiratet man, u-m eines ruhige
ren Daseins zu pflegen. Freilich, Schiffe, die in den Hafen eiAau-
fen. sind zumeist ein wenig beschädigt, Lilli geht an der Gemein
heit ihres Mannes zugrunde, der ste nur noch tiefer in den Morast
herabzieht, und die Freundin rettet sich allein dadurch, daß sie, der
eigene Kinder versagt sind, mit fremden sich tröstet. Hauptdarsteller
in diesem Spiel, das sich ausgiebig an der Unmoral weidet, sind Mia
Pankau und Reinhold SchünZel- — Als zweiten „Schlager"
steht man, „M anon de Ehe rwaU ein historisches Ausstattungs
stück aus der Zeit Napoleons, in dem es sehr heroisch und prunkvoll
zuM. - . - - rue.
A 2
Ert/
Kskzapfcks „Mnideal".
Eine Erwiderung.
Von Dr. Wladimir Astrow.
8n einer achtspMigen Studie („Frankfurter Zeitung*
Rr. 109) setzt sich Dr. Siegfried Krakauer mit dem Knast
Lei Eugen Diederichs erschienenen P a ^ Rudolf
Maria Holzapfels scharf auseinander. Nicht die Ver
schiedenheit des Standpunktes und Werturteils aber ist es, die
Lei einem jeden mit der Schöpfung des großen SeelenforscherS
einigermaßen Vertrauten gegen die ihr hier zuteil gewordene
.Kritik entschiedenen Widerspruch hervorrufen muß. Was zu
einer Entgegnung geradezu verpflichtet, ist die Tatsache, daß
der Rezensent seiner Darstellung und Beurteilung durchgängig
Annahmen und Behauptungen zugrunde legt, die im schärfsten
mnd offensichtlichen Gegensatz zu dem stehen, was im „Panideal"
selbst ss Dar und bestimmt M nur möglich ausgeführt ist. Ja
hier werden Holzapfel Meinungen und Theorien unterschoben,
die er selbst mit größter Entschiedenheit bekämpft und wider
legt. Einige Beispiels sollen diese merkwürdigen und irrefüh- °
«enden Mißverständnisse beleuchten und richtigstellen.
Dr. Kracauer betrachtet und verurteilt Holzapfels Werk als
Monumentalsten Ausdruck einer Zeit, einer Geistesverfassung,
deren wesentliche Züge sind: „ihr Vertrauen auf die Organi-
fierbarkeit der menschlichen Gesellschaft, ihr Geniekult, ihre ganze
Naive KulturMubigkeit". Er schreibt wörtlich: „Ein titani
sches Kulturideal mithin, das rein in diesseitiaen Bezirken
seinen letzten Abschluß sucht und findet. Es will den Menschen-
siefft durch den Menschengeist befreien und eins Welt der all-
Miz entfalteten Seelen schaffen, in der alle Dissonanzen auf-
Lelöst sind."
Halten wir. dem die Gedankengängs des „Panideal* ent
gegen.
Holzapfel ist nichts weniger als ein rationalistisch oder
«^schließlich diesseitig orientierter Geist. Das ganze Panideal
wurzelt in dem BestrsSen .einen Ausweg aus der tragisch un
haltbaren Lage zu finden, in welche die Seele des 19. Jahr
hunderts durch das Absterben der alten, allzu primitiven reli
giösen Inhalte einerseits und die Leere und bloße Negation
der rationelisM>en Aufklärung andererseits gestürzt worden
ist. Und AolzaM wendet sich ausdrücklich Mgen den pofl-
iwisüschen «Standpunkt dem religiösen Problem gegenüber, den
er als „unglaublich borniert" bezeichnet. Das Panideal ist
Oen ein Werk von grsßzüMer Kraft und Lußerord-siMKer
MchkA das i« Äle D«chewoh»hett« Kre stisch« SeeMd
hereinbraustfftnd das nicht WAW^ K ffn" rWe"M^BtSyeris^n
GvPsSrichtungm einzureihsn. So nimmt auch Holzapfel nir--
gends eine absolute Organisierbarkeit der menWichsn Gesell
schaft, eine abgeschloffene „VoWsmmenheit menschlicher Zu
stände" an. Er HM nur dafür, daß die geistige und praktisch
ssziÄL Organisierungsarbeit, wie ste etwa von der römischen
Kirche, von Buddha, Konfuzius, Moses und von großen
Staatengründern vollzogen wurde, in Zukunft mit Hilft besserer
Mittel der Orientierung, des Gewisiens, der Kunst in viel voll
kommenerer, wenn auch nie absolut vollkommener Weift fort
gesetzt und ausgestaltet werden kann. Holzapfel glaubt mithin
auch nicht an die Möglichkeit einer „Auflösung aller Disso
nanzen", geschweige denn an eine „ideale, schlechthin vollkom
mene Kultur". Er HM vielmehr viele wesentliche Unzuläng
lichkeiten und Begrenztheiten des menschlichen Typus und der
Einzelnen für unausrottbar. Wohl aber hat ihn seine, in einer
bislang ungeahnten Weiss durchgeführte, eingehende Erfor
schung des Wesens, des bisherigen Werdegangs und der Ent
wicklungsbedingungen der wichtigsten Gefühle, vor allem des
Gewissens, Schaffens und Ideals, zum entscheidenden Ergeb
nis geführt, daß viele der heute als unüberwindlich geltenden
Widersprüche und „Antinomien" nicht in der Natur der Ssele,
sondern in rückständiger Entfaltzing und Erkenntnis ihren Ur
sprung haben. Diese vermeidlichen Einftitigkeiten und ent
wicklungshemmenden Vorurteile aus dem Wege zu räumen, die
vielfach noch primitiven Denk- und GesühlLweisen durch voll
kommenere Erkenntnisse und JdeM zu ersetzen, hält Holzapfel
für möglich und unerläßlich, soll anders hie Menschheit
aus dem Zustands des ewigen, die wertvollsten Und geistigsten
Energien vernichtenden, inneren und Süßeren Krieges heraus
kommen. Freilich mußte Holzapfel dabei den althergebrachten
Weg verlassen, den die meisten vor ihm beschütten und den ihm
nun Herr Krakauer von neuem empfiehlt, nämlich: uralte, tra
ditionelle Glaubensartikel und Dogmen aus Autoritätsgläubig
keit als unantastbare „Gewißheiten" und „letzte äußerste Ge
gebenheiten" seinem wissenschaftlichen Forschen und schöpfe
rischen Reu gestalten zugrunde zu legen. So behauptet Dr.
Kracauer, es gehe nicht an, „theologische Begriffe" wie „Sünde"
und „Unsterblichkeit" als „psychische Erlebnisse" zu ersässen und
i M untersuchen. „Viel eher schon hätte mau von ihrer Wirk
lichkeit her den Sinn der psychischen Vorgänge zu bestimmen."
Solche Metkoden haben die mittelalterlichen Scholastiker an
gewandt. Mit ihrer Hilft hat man schon KopernMz und
! Galilei zu „widerlegen" versucht.
Gerade aus ftltenster Kenntnis und Berücksichtigung der
vielfachen Unvollkommenhei-en und ewigen Schranken des
Menschen Md Mmschhekt lehrst HÄMfÄ dir laMLufigs