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Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.06/Klebemappe 1927 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

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*l Lnrlsruds. Q« VrLma. VIII. 343 8sitsn. Dsd. 
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I)OL LriLL Leken^lLÜnEeL. Von 
Ködert 8s/reu. Kerim, I/iistern. ZZ7 Zei 
ten. (red. A. 
Diu Drsvisr, äas Nsuselisu uussrsr 2sit Dsdsus- 
rs^slu mit Luk äsu Ms§c Lsdsu mooüts. Dsr Vsr- 
sucü ist uieüt usu: Zu ullsu 2sitsn siuä 8eliriktsu 
äisssr Dattuux: srssüisusu, äsrsu RatselilL^s, so 
^lu^ sie vmrsu, uis dskol^t vmräsn siuä. 8onst 
liattsu äis ^siteu sieü uUmüiäieli ssäuäsrt. 8eiisu 
MÜt mit Dakt uuä ^iMieüsr Drkaüruus uu ssius 
^uk^uds. um äis v^ir iüu uisüt dsusiäsu. Dr irlürt 
äis äüuLsr äsr Dsdsusiruust über äsu Msrt üsiLsr 
Da äsr uuk. üdsr äis risüti^s Zpurssmicsit, übsr äis 
Das .Jabrbnab kür LsLiolo driuDä 
in ssinem III. Vanä bauotsaedlied Dsitrüss Zur voli- 
tÄLdsn SOLiolvM. Disss Msnäuns Zum DLiLöc-d- 
liedsn sutspriedt äse ^bsiedt äss UsraiiLasdsrs Drok. 
bottkrmä SLlomou, äsr mit Lsedd immsr medr 
äsr smDiriseLsu uuä Listarissdsn DorssdunL äsn 
Vsrtritt lassen mosdts. 
Dis msistsn ^ddanälnn§sn dsZisdsn sieh ouk 
L^tusIIs vslitiseds RrsblsDS. Drok. DritZ Ztisr- 
8 omIo untsrsuedt äis ZsZiswais äes intsrnatis- 
nalsn Reelle uuä LsisuKt Zu äem DrMdnis. äuL in- 
tsrnationLl-rsedtlieds Oränun^sn nur äann LS^Ldr- 
Isistst sinä. v^snn sis sied auk äsr Lusu Lsmallsn 
^össi^edaktliedsn Drunälaas autdausn. Um idnsn 
Dültl^dsit Zu vsrZedakksn. müsse Lieb äsr nLnsuro-- 
päiseds Dsännks Zu äsr DssÄmtüdsrZsu^unK von 
seiner ^dsoIutW ^ot^suäi^ksit, dlütZlieddsit. IIn- 
sntrinndardsit" vsräiedtsn. — ^.n äsr Uanä nrah- 
tisedsr Vsismsls nrükt Nax 8edinvsl (t) äis 
Loloumlsn ^rdsitsvsrdältnisss uuä stsilt ksst, äuL, 
Zumal in äsu Dronsn, äsr ^rdMsrsedutZ käst ststs 
vou äsr muttsMuäiLLÜ Zentral sn RsaisrunabLs^alt 
^SLSU äis ortlieds Lsldstrs^isrun^ äuredassstZt Msr- 
äsn müsss uuä äis autoritärs Rsasluna äsr ^rvsits- 
dsäinMNASn vordsrrseds. —- lu äsr ^ddanäluna: 
„8ur LoZiolsais äeZ suWrMsedsn Dsndsns^ Lvislt 
Dr. Ddsoäor D^rääsdsr^ äas doIIedtiviZtiZeds 
Dendsn MMU äsK inäiviäualistiLeds aus. äus bisdsr. 
st^u in äsr Dsrm äes NLedtasäandsns, siusr Vsr- 
värLIiednn^ äsr snrovLiLedsn Dindsit ^iäsrstrsds. 
DisIoriLed stslltsn sied äis Iislls^tivistisedsn LrLkts 
in äsr Darm äsr mittslaltsrliedsn Lireds uuä äes 
Oluudsus LQ äss Daturrsedt äsu. Dsr SIS ndlossnäs 
LMsdtivismuL unssrsr DaLs vsräs vsrstärdt kür 
übsrnationals rsedtlieds uuä ^irtsedaWeds Vinäun- 
Asu Zu ssrMn dabsn. Dured äis Drdenntnis äsr 
soZioloÄsedsQ 2uLUMmsuüüuM sei äsr Mills Zum 
surOuLiseüsu Dsndsn Zu sedärksn. Drok. Ködert 
Niedsls urdsitst in einsm dlsinsn matsriad 
ssZiols^'sedsn DLSLV äsn WvtdoIoN.sedsn Odaradtsr 
isusr orstsllun^sn dsrnus, äis isäs Lulturnation. 
^s aMssed^vaedt immsr. mit idrsr Rsrdunkt uuä 
idrsr Leuäuu^ vsrdinäst. — ^,n äsn HvsulLuäsru 
sxsmulikiZisrsuä. erörtert äsr Innsdruedsr Drsksssor 
^äE Düntdsr äis LpLuuuuTSLustüuäs, iu äsueu 
bssts Nstüoäs, VsrüauäluuLSU Zu kükrsm üdsr äis 
DsäsutuuL vou Drisksu, üder siuiM DruuäsLtZs äsr 
NsusedsudsurtsiluuL. über srlaudts uuä uusrluudts 
Lomuromisss — kurZ: äsr ^vküu^sr im Dsbsu. äsr 
äureü äsu Diltsr äieses Vuelies sstrisdeu virä, 
köuuts Zum MsUmuun ^ersiuist uutsu üerLUslcom- 
meu. ^enu er üisüt erst siu MsltkuuäiLsr ssiu 
müüts, um äis Düts äsr iu äem Vueü srtsiltsu Nat- 
sMü^s Zu kssssu. Immsrüiu mus^ äsm eiueu oäer 
uuäersu äie iu uusuruelisloser Darm vermittelte ^u- 
IsituuL uütZsn. 8ie lüüt Zumeist äort im 8tieü, vo 
sie sicli üder äss Dediet äer süßeren Dmuirie Zu 
ullLemsiusu DestimmuuLeu vor-^LLt. IIusinuiL etvm 
äis VsduuutuuLl, äuü sius Xultur doder stede, äis 
medr uuk äs.s DiLsutum uis uuk äsu VesitZ ^e§rüu- 
äst sei, verdedrt äis Dsststslluu^. äuk Nilliousu 
vou Neusedsu sied aus Deouemlieddsit Zu einem 
Dsdeu vou üuLerster DürktiMsit sutsedlösssu. ^us- 
LL^su äisssr ^rt. äereu sied muueds kiuäeu. de- 
Msissn. äuL mau eiu Dedsusdüustlsr im 8iuus äes 
Verkusssrs sein dauu. odue äus Dedeu vürklied Zu 
denusu. IVomit uued äie dier Leledrts „Dsdeus- 
duust" idre uotise DiusedrüuduuL erdült. Dr. 
Stacheldraht 
Dieser in Hollywood unter der Oberleitung von Er i ch 
Pommer gedrehte Film spielt im Krieg. Pommer hat seinerzeit 
den bekannten Film: „Hotel Stadt Lemberg" geschaffen, in dem 
der Krieg als Hintergrund einer Geschichte diente, die sich zuletzt 
doch glücklich abwickelte. Auch „Stacheldraht" hat eine 
Spielhandlung; aber sie benutzt nicht den Krieg als Folie, sondern 
wächst aus ihm hervor und wird von ihm verschlungen. Der Krieg 
ist die eigentliche Hauptperson; er widerlegt in dem Film sich selbst. 
Ein Gutshof in der französischen Provinz. Die Tochter des 
Bauern bewirtschaftet ihn — Pola Negri: schwarz, derb, 
zurückhaltend und sehr patriotisch. Nach der KriegseEärung muß 
ihr Bruder einrücken, der Vater ist alt, sie schafft für zwei. Zu 
irgend einer Zeit — der Krieg dauert ein Jahr, zwei Jahre, un 
absehbar lang — wird ein Kriegsgefangenenlager auf dem Hof 
errichtet. Stacheldrähte wachsen über Nacht in die Höhe, dahinter 
deutsche Soldaten. Ihrer einige werden zur Arbeit auf den Hof 
abkommandiert. Was sollte die Französin ihnen gute WorLe geben, 
wo doch der Heldentod ihres Bruders gemeldet wird? Sie küm- 
' wert sich nicht um die Soldaten; um einen kümmert sie sich doch. 
Er ist blond, zuverlässig und ernst. Er rettet sie vor der Zudring 
lichkeit eines französischen Unteroffiziers (oder Feldwebels? — 
gleichviel), der sie vergewaltigen will« Wegen Tätlichkeit vor das ! 
Kriegsgericht gestellt, verweigert der Deutsche die Aussage. Moste 
Szene: das Mädchen, diese kleine Französin, klärt den Sachverhalt 
auf. Sie wird von ihren Landsleuten Verräterin geschimpft, aber 
der Deutsche entgeht dem Tod. Sie lieben sich jetzt, ohne Heimlich 
keit. Der Vater stirbt. Am Lag des Waffenstillstands Lanzen und 
Hüpfen die Soldaten hinter den Stacheldrähten vor Freude. Ist 
der Krieg zu Ende? Er geht weiter fort; denn die Französin wird 
mit der Ausweisung bedroht, wenn sie den Deutschen heiratet 
das ist unwahrscheinlich, das einzig Unwahrscheinliche im Film — 
und die Mutter des Deutschen möchte von der Französin nichts 
wissen. Erst der als äeus ex mLabinL erscheinende Bruder, der 
am Schluß blind aus der Gefangenschaft Heimkehrt, beschwichtigt 
die Hasser und legt die Hände der Leiden zusammen. 
Der Regisseur heißt Rowland V. Lee. Er hat eine end 
lose Mauer gezogen, die den hohen Stacheldrahtzaun begleitet. Die 
Mauer kehrt immer wieder, sie ist ein lebendiges Geschöpf, das 
töricht zwei Völker trennt. Nach der Gerichtsszene geht Pola Negri 
an der Mauer entlang, und auf dem ganzen langen Weg grüßen 
sie ehrfurchtsvoll die deutschen Soldaten hinter den Drähten. Die 
Soldaten sind echt, gute Kerle, die zwei oder drei Jahre Krieg 
hinter sich haben und nach den heimischen Aeckern verlangen. Unter 
ihnen die ausgezeichnete Episodenfigur eines Spaßmachers, der 
mit wurstiger Miene Akrobatenstückchen verübt. Es fehlt nicht an 
Auftritten, die etwas opernhaft anmuten, aber auch sie sind mit 
Takt gestellt: ein Weihnachtsabend, das wütende Volk, der brüder 
liche Versöhnungsakt. Bei dieser Endapothese wird ein Ver 
brüderungszug der Armeen gewagt, der aus den Wolken 
DrsvZvöIKsr deute lsdsn. Dis ..Irrsäsnta" ^irä s,UA 
äsm soZioloMsedsn VsrdLltnis äsL Nuttsrlunäss Zinn 
adassplittsrtsn VoLstsä srdlärd Dntsr äsu Dö- 
sun^LverLuedsn ist äsr Lsiusls L-snannt. äsr sine 
Nsdrstaatlieddeit äsrseldeu Rutisu kür möKlisü Mit. 
^dMlsüut ^sräsu äis kuLeiLtiseüsu uuä dolseüs^sW 
ssüsu Nstüsäsu. —. Mieüti§ ist äsr ^uksstZ vsu Dr. 
äa^od Vuuuuusrt üüsr äis ^utiouuIitü,tsukruL's 
iu Dolsu. Dsr VerkuLLsr MÜt uuk äuL 8eüieL6Ll äsr 
NiuoritLtsu siu uuä Zsi.Ct, äuL äis uutiöuulsu läso- 
lOsisu ^olsuL uur äis Hülls kür äis Nusüt- uuä Mirt- 
Loüuitsiuttzrssssu äsr DrsÜKruuädsLitZsr uuä Vsum- 
tsu Ksisn. Dursü äis vsrÜLUKuisvolls HÄtisuulitütsu-' 
volitik. äis ^irtZeüs-ktlieüs ^uLüsutuuL mit uutio 
uulsr IIutsräräs^uuL vsrdiuäs. trsids Dslsu äsr 
Lutustrooüs Zu. Iu siusr ssür iutsrsZLLutsu 
üuuäluu^ Luüsrt sisü äsr Durissr kroksLLsr ^uärs 
Lis^krisä üder äis stduiseds Lriss äsr Vsrsium-: 
tsu Ztuatsv- Dr skriWisrt äis umsrLuuissüs 8isä- 
luuLLMSsüiedts, aus äsr üsrvvr^sdt, äuü ssit 1910 
äis RieütiALsit äsr „LeümslZtlsAsltÜSOris" LUMMrsi- 
kslt ^-irä. Dis DrkuüruuLsu äes Lriss:ss üudsu Zu, 
äsr Dsuuruüi^uuL äsr ultsiuMSsussusu Dlsmsuts 
äursü äis ärsüsuäs Dsdsrkrsmäuu^ ^sküürt. Ds siuä 
vor Msm äis öritissü-urotsstLutiLsüsu LsvöiirsruuM- 
seüisütsu, äis uus äsm Dsküül iuuerlieüer Dutsr- 
miuisruu§ üsruuL äsr Doi^triu äsr ^d^eiir uuä äss 
^usssülusssL Osltuu T Zu vsrsoliukksu Sueüeu. — 2Msi 
Reiters Vsiträ-M fäsr sius vsu Drok. D. ^Isvmrtü 
D 0 8 s, äsr uuäsrs vou Drok. HoiZ LrLu 8) dstrstksu 
soZiolo^issü "Msssutlisüs VsrüsätuiZss im luäisu äsr 
DsMurrurt. Dsüsr äis Lsssllssüuktlisüs LtruLtur 
äsr Ludvlsu unterrmütst siu ^rtiksl voü krsk. Dsus 
N u u u i s r, Diu kurZsr ^uksutZ vou Drok. Lieüurä 
Mi 1 üs 1 m vermittelt siusu DiuvlicL iu äu^ ssZiÄs 
Dsdsu 0 üILuZ. 
Dis Druuvs äsr voMselmu HzüauäluuLSü värä 
äursü sius Nsiusrs ^dtsiluuL sr^üHZt, äis ksrmul- 
SOLiolo^iseiis VstrueätuuMU sutüäÄ. ^.uZ Hirer 
Dsiüs sei srv/äüut äis Ilsdsrsieüt vsu Drok. Robert 
L Do^vis üosr äsu Ltuuä äsr stüuoio^iLsüsu 
Dorseüuu^ iu ^msrLu: iu äsr sslir iustrMtivsu 
8!ciM vurä äsr smuiriLslis Oburubtsr äsr smsribuui- 
8SÜ6U, MisssuZeMkt bstout. Vou Dsutsrüsu iiubsu 
Zu äieser Hitsiluu^ uosü Drok. Dsovolä v. M isss, 
Drok. Hsrmuu 8eümZ,1sud3.eli uuä Dr. Daus 
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