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Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.10/Klebemappe 1931 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

stücke in ihnen an 
Fälle mit, daß die 
59/60 ist. 
Jugendliche abgeben will, teile ich für alle 
Adresse der Berliner Zentrale Friedrichstraße 
- Z. XracLuer. 
Würd Wsr dis 2äuns WStz bssproellsn odsr ZsllWM- 
^snd srlsditzt und vsrrinnt ruletst im ZlsiellmEZs» 
Mnsrlsi dsr llLlds» I^Lndliellksit. Oas bstzrs»2ts 
DArLtspunKSvsrmöMn dss Autors rsiellt dasu Aus, 
sss llrsi^nisss Lismliell krisell 2» vsr^stzsnWLrtiZs», 
vsrWNK sis Ldsr niellt ru duriMsuellts». Dis Lpi- 
sods dss Nordss L» sinsm LissndLllnsr vsrNukt 
kolserdos, und dis VsLisllunK TWiseksn ssinsr W'itWS 
und einem vsrllsirLtste» Arbeitslose» Loloniste» 
blsibt unsrllsllt. Ssrads sis Lbsr llätts durch die 
Art illrsr 6-estLltun^ LusMdsutst Wsrds» müsss»; 
äs»» der 2usAmmsnllLn^ von ArbsItsloe-iAksit und 
srotisellsr KelllLmpsrei ist Lein smpirisollsZ Dlläno-? 
MS», das nur ÄNAstivot Cordon dürits. sondsr» sind 
»ot^sodiM Lrsolloinun^ dis LukZslllärt sei» Will. 
Am Rads löst stell das LisbssvsrllLltms Wisdsr i» 
MolllAskalle» auk. und ebenso Werden vsrsellisdsns 
»ndsrs Molken am 8ari26nt Lsrstrsut. Mornus stell 
sntnsllms» lallt, dall dis Ilnkällitzksit des Autors, 
äs» LukMKrikksns» 8Lokk svtsellisdsn durollZukorms», 
in ssinsr ÜLltun^ begrün äst ist. Äs vsrWsist illn 
»uk den LompromiL, und ist sis »uell kämpksrisoll 
tzsnuK, um siell Lum krotsst ASASv das Versneksn 
der ArbeiterbsWStzunA im LlsmALrtnsrtum 2» sr- 
llsbsn, so doell 2» nnsntselllosssn, Lls dnÜ sis ds» 
Drotest in dis OnrstsIlunA sin^-enksn und llintsr äs» 
Nsnsells» dis Zustände dar Eiters» Umwelt siebte 
bar MLellen llSnnts. Das Lr^sbnis ist eins xskälli§s 
LellildsrunZ, dis bsdsnWell daru »sitzt, dis lEbsn-- 
LoloniS LUM IdM M ESUtzH». 
I» So» 
Von 8. XrLvLller, 
Gefahren rasche Aufklärung Zu verschaffen, oft geringer sind als die 
der Mittelstandsjugend. Auch kaufmännische Angestellte holen sich 
häufig Rat und nicht wenige Schüler. Daß von den Hilfesuchenden 
gut ein Drittel zu den Erwerbslosen zählt, ist in diesen Zeiten 
genau so selbstverständlich wie die andere Tatsache, daß die meisten 
Fragen sich auf die Berufswahl beziehen oder Stellengesuche be 
treffen. Erstaunlicher schon ist, daß die Konflikte mit den Eltern, 
' Erziehern oder Vormündern der sogenannten sexuellen Not der 
Jugend den Rang ablaufen. Oder vielmehr, es ist nicht erstaun 
lich, da ja eben das Bestehen solcher Konflikte Zur Gründung 'der 
Beratungsstelle geführt hat. Eine große Rolle spielen ferner Vor 
kommnisse in der Schule, Angelegenheiten der Fürsorgeerziehung, 
die Unterbringung Schwangerer usw. Wiederholte'Bittgesuche, die 
den Wunsch nach Anschluß und geselligem Verkehr aussprechen/zeu- 
gen nicht zuletzt von der Einsamkeit, die auf den jungen Menschen 
lastet. Sie wird allerdings durch individuellen Zuspruch und Pal 
liativmittel nicht zu beheben sein. 
Ohne auf einzelne Fälle einzugehen, will ich wenigstens durch 
ein paar Beispiele verdeutlichen, daß und wie konkret geholfen 
wird. Ein Arbeitgeber droht, einem Lehrmädchen, das einige Zeit 
schriften entwendet hat, es Lei der Polizei und dem Jugendamt 
anzuzeigen; der Berater schaltet sich ein, erfährt, daß die Drohung' 
nicht so ernst gemeint, war, und sorgt für die Rückgabe der .Hefte. 
Ein anderes Lehrmädchen muß sein ganzes Gehalt- zu Hause 
abgebkn und wird außerdem so heftig geprügelt, daß die Nachbarn 
darüber reden: die Beratungsstelle sorgt dafür, daß das Mädchen 
Lei seinem Großvater wohnen darf. Sie betreut einen Schüler, 
der sich eine Geschlechtskrankheit geholt hat und sich übermäßig 
vor der Entdeckung fürchtet; sie macht sich zum Sachwalter M 
Jungen, der zu Unrecht eingesperrt worden ist; sie unterhandelt 
mit den Jugendämtern und den Fürsorgeanstalten. Viele VN- 
fälle sind Bagatellen, gewiß; aber Jugend besteht gerade darin, 
daß man zwischen den einschneidenden Ereignissen und den Baga 
tellen nicht zu unterscheiden vermag. 
Wie das meiste, was heute geschieht, ist auch die von dieser 
Beratungsstelle ausgeübte Tätigkeit provisorischer Art. Sie. ändert 
die Verhältnisse nicht; sie bessert hier und dort winzige Schäden 
aus. Das ist kein Einwand gegen sie, sondern nur eine Feststellung, 
die ihren Ort bestimmt. Wie unentbehrlich und richtig die Arbeit 
ist, die sie leistet, geht daraus hervor, daß nach ihrem Muster 
mehrere Beratungsstellen in Berlin, eine in Nürnberg und eine 
in Hamburg gegründet worden sind. Andere befinden sich in Vor 
bereitung. Da man während des Winters auch warme Kleidungs- 
W'sr «lall in dsr NissnbLlln dsr GroOstLät »Lllsrt, 
durellmillt rusrst sins brmts ^oss von Nüttells» 
und ÖLrteks», slls sr ins ZtAdttzsdist sslbsr drinZt. 
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Ardsitsstslle odsr »neb dsm Arbeitsamt und äs» 
y»Lr ^»LdrLtDster Land binÄsbt. Was sr an 8or- 
Tsn, Lisbelsisn und spLMsllen k'Wtstunden enthält,
	        
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