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FPalter und Lerchen durchfliegen den Raum;
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glänzende Mücken, die tanzen so fein.
tanzen im goldigen, sonnigen Schein.
Danket, o Kinder, o danket dem Herrn,
danket ihm freudig, o danket ihm gern!
Reiniok.
100. Der Sonnenscheinm.
„Wenn doch nur immer die Sonne schiene!“ sagten
die Kinder an einem trühen, stürmischen Regentage. Ihr
Wounsch schien bald in Erfüllung zu gehen; denn mehrere
Wochen lang erblickte man kein Wölklein am Himmel.
Die lange Trockenheit richtete aher grohen Schaden auf
Ackern und Wiesen an. Im Garten verwelkten Blumen
und Kräuter, und der FHlachs, auf den sich die Mädchen
so sehr gefreut hatten, wurde kaum sfingerlang.
„Seht ihr nun,“ sprach die Mutter, „dass der Regen
ebenso nothwendig ist, als der Somenschein! Lernt
aber zugleich aus dieser weisen Kinrichtung Gottes die
heilsame Wahrheit, dass es auch für uns Menschen
nicht gut wäre, wenn wir lauter heitere, frohe Tage
hätten. Es müssen auch trübe Tage, Drangsale und
Leiden von Zeit zu Zeit über euch kommen, damit ihr
zu guten Menschen heranwachset.
Nicht nur Sonnenschein und Regen,
auch Freud' und Leid sind Gottes Segen.“
Chr. Schmid.
IOI. Sonne und Regen.
Die Sonne sprach: „Ich will scheinen
so fort und immer fort!“
Der Regen sprach: „Ich will fallen
ohn' End' an jedem Ort!“