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Full text: H:Kracauer, Siegfried/01.01/Klebemappe 1921 - [Geschlossener Bestand der Mediendokumentation, Nachlass]

L. U. 
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„^ViLMNKolinkMMrH" on^o^enFÄrsn MEtzm 
--- Die Idee der Humanität in Goethes Faust. Auf Einladung 
des Friedens-vereins und der Internationalen Frauenliga für Friede 
und Freiheit sprach vor kurzem Pros. Kinkel (Gießen) über 
die Idee der Humanität in Goethes Faust. Der Redner Lerief 
sich einleitend auf Schillers zur Zeit der französischen Revolution 
geschriebene Briefe „Ueber die ästhetische Erziehung des Menschen", 
in denen der Dichter zu dem Schluß komme, daß oie Menschen sich 
auf dem neutralen Boden der Schönheit begegnen muffen, um sich 
als Gleiche in echter Brüderlichkeit zu vereinen. Die Versenkung in 
Goeches Faust lehrt, daß dieses Drama die Verherrlichung tätiger 
Menschenliebe ist. Der erste Teil der Dichtung zeigt uns Faust noch 
ganz im Bann der Welt verstrickt. Aus überschLumendem Jugenddrang 
ergibt er sich der Magie, weil er glaubt, ohne Arbeit der Welt Her-r 
werden zu können, verfällt aber derart mehr und mehr der Macht 
des Bösen. Erst im zweiten Lei! gelangt er nach mannigfachen 
Irrwegen zu der Erkenntnis, daß einzig werktätige Hilfe, die der 
Mensch dem Menschen leistet, die Seele zu retten vermag. Er schickt 
die Magie fort, und in dem Maße, als er fördernder Arbeit hul 
digt, die Quelle jeglicher Humanität ist, weicht das Böse von ihm 
und verliert seine Realität. Gretchen, die tragische Heldin, die der 
Verblendete im ersten Teil nicht zu würdigen wüßte, erscheint zu 
letzt dem Geretteten als Führerm im Himmel wieder. So er 
leben wir in der Faust-Dichtung den Anstieg der Menschheit aus 
primitiven Zuständen in die Reiche von Wissenschaft, Kunst und 
Menschenliebe. An den Beginn des zweiten Teils der Tragödie 
anknüpfend, kehrte der Redner zur Gegenwart zurück. Was dort 
dem verwundeten Faust geschieht, muß auch unS geschehen. Wenn 
selige Geister uns im Tau aus Lethes Flut Laden, wenn wir den 
Haß und alle Feindschaft vergessen lernen, werden wir eine schö 
nere und bessere Welt aufbauen können. — Im Anschluß an den 
Vortrag teilte die Vorsitzende, Frau Thea Wolf, mit, daß vorn 
1. Mai ab mit den pazifistischen Kinderwanderungen be 
gonnen werden soll. 
" MankturLer Angelegenheiten. 
Bebauungsfrage und öffentliche Kunstpflege. 
- In einer Sitzung der Architekten- und Bild* 
Hauergruppe des Rates für künstlerische Ange 
legenheiten beschäftigte man sich vor kurzem mit einigen 
-aktuellen Fragen d^r Frankfurter öffentlichen KunstpfLege, 
deren mehr oder weniger glückliche Erledigung für die künst 
lerische Ausgestaltung unseres Stadtbildes so wichtig ist, daß auf die 
an sie anknüpfenden Erörterungen hier kurz hingewiesen werden 
soll. Es ist bekannt, daß die Oberpostdirektion die Errichtung 
eines neuen Postscheckamts an der Senckenbergstraße m 
dichtester Nachbarschaft des alten Bürgerhospitals plant. Einer 
vom Rat ernannten Sachverständigenkommission waren zu An 
fang des Jahres ein Frankfurter und ein Berliner Pro- 
;ekt der Postbehörde für dieses Gebäude zur Begutachtung vor 
gelegt worden. Sie befriedigten nicht in künstlerischer Be 
ziehung, indessen erhielt der Frankfurter Entwurf den Vorzug. 
Da auf das Gutachten nichts weiter erfolgte, hat in 
zwischen der Bund Deutscher Architekten an das Reichs 
Ministerium des Innern eins Eingabe gerichtet, in der 
vorgeschlagen wird, entweder einen engeren Wettbewerb 
zur Erlangung geeigneter Entwürfe ausz-schrüben oder zur 
Bearbeitung des Projekts einen Künstler aus den Kreisen der 
frei schadenden Architekten hinZuzuziehm, «m Falls orr Wettbe 
werb sich nicht ermöglichen läßt. Eine Antwort steht noch aus. 
» Auch aus die Bebauung des F e st b a l L e n--G e l L n d es 
wünscht die Künstlerschaft mehr Einfluß zu erhalten. Der An:rag 
fordert Ergänzung der für die Messebauten zur Zeit Zuständigen 
Kommission durch Vertreter des Architekten- und Jngenieurvereins, 
>?s Bundes Deutscher Architekten, des Werkbundes und des Rates 
für künstlerische Angelegenheiten. 
Welch mangelhäften Schutz in Frankfurt das Stadtbild genießt, 
'beweist der Fall eines B an Lh au s p r o j ek t es, das anstelle des 
aLzureißenden evangelischen Vereinshauses am Taunustor ausge 
führt werden soll. Das Gebäude ist vier Stockwerke hoch geplan: 
unp wird sich über das bisher bebaute Grundstück hinaus noch auf 
,5 Meter Breite in den Watanenhain hinein erstrecken, was den 
Platz um seine ganze, städtebaulich so ausgezeichnete Wirkung 
bringt. Dre Stadt hat ihre Einwilligung )ur Abtretung dieses 
Streifens bereits erteilt, o^glÄch sich die vorsorglich hinzugezogene 
„Kommission gegen die Verunstaltung" im allgemeinen nicht damit 
einverstanden erklärte. Man will jetzt den Magistrat nochmals um 
L'.e Ausstellung der Pläne des geplanten Gebäudes Litten und 
gleichzeitig in prinzipielle Verhandlungen mit ihm eintreten, die 
auf eine Ergänzung der Kommission durch Mitglieder des Rats 
ünd auf eine Erweiterung ihrer Befugnisse abzielen. 
Als letzter Punkt stand die Frage der Zusammensetzung der 
,Friedh o skommission auf der Tagesordnung. Der be- 
-reits genehmigte Rrorganisations-Entwurf ^sür den künstlerischen 
-Beirat des Friedhossamts steht u. a. die Wahl Zweier Mitglieder des 
Rats in den Beirat vor. Man beschloß, dieser Aufforderung durch 
Me Entsendung eines Architekten und eines Bildhauers in die 
Kommission Zu entsprechen, ohne sich freilich, gestützt auf die bis- 
hcrigm Erfahrungen, Zu verhehlen, daß damit noch nicht allzuviel 
-für die Hebung der Friedhofsmnst getan ist. Eine entscheidende 
Besserung kann vielmehr nur erfolgen, wenn man nach dem Vor- 
b'. d andrer Städte, z. A. Münchens nud Hannovers, auch bei uns 
eine Friedhossordnung einführt, die den zuständigen, das heißt aber 
zugleich den künstlerisch berufenen Stellen genügend Autorität ver 
leiht, um ihnen nun wirklich die einheitlich-planmäßige Ausge 
staltung der Gräberanlagen nach künstlerischen Grundsätzen zu er 
möglichen. 
» Durch die demnächst erfolgende Einberufung einer Versamm 
lung soll allen Leteili.gten Kreisen die Gelegenheit zu einer Aus 
sprache über die bedeutsame Frage geboten werden. Dieser Weg in 
die Öffentlichkeit ist Wohl der richtige, denn an dem Mangel einer 
künstlerischen Tradition bei uns. an der Gleichgültigkeit des breiten 
Publikums gegen die öffentliche Kunstpflege scheitern immer wieder 
dir ernsten Bemühungen unserer Künstlerschaft. Lr.
	        
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