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Lemerlunge»
Das Reichskabinett hat, wie schon mitgeteiLL wurde, be
schlossen, daß der Erholungsurlaub der Beamten
für 1924 gleichmäßig um sieben Tage gekürzt werden solle.
Wir nehmen an, daß auch diese Maßregel zu den vielen gehört,
die aus unerbittlichem Sparzwang erwachsen, und wollen fer
nerhin gern glauben, daß sie „erwogen" worden ist. Dennoch
erscheint sie uns als verfehlt, da sie die Grenze des Erträglichen
überschreitet und Wirkungen haben muß, die ihrem Sinn Zu
widerlaufen. Wenn die Beamten bereits das schwere Opfer auf
sich genommen haben, sich mit Gehältern abzufinden, die sie zu
äußerster, früher ungekannter Einschränkung ihrer Lebenshal
tung nötigen, so ist dies aus der Einsicht heraus geschehen, daß
dm Finanzlage des Weiches ein solches Opfer unvermeidlich
mache . Stillschweigende Erwartung war aber wohl auch, daß
nun, nach dem Zugeständnis des Menschenmöglichen, der Bogen
nicht weiter angespannt werde. Der Beschluß des Reichs
kabinetts mutet aber den Beamten eine Uebersteigerung ihrer
jetzt ohnehin schon stärker beanspruchten Arbeitskraft zu, die in
Wahrheit ein Raubbau an Gesundheit und Geistes frische
ist. Er wird schwerlich die Dienstfreudigkeit heben und den
Willen zum DurchhuMern stählen. Er führt zu einem rascheren!
Verbrauch der Kräfte, für deren Ersatz am Ende das Reich
aufzukommen hat. Eine kurzsichtige Sparpolitik, die nicht allein
psychologisch daneben greift, sondern auch Kosten erzeugt, denen
gegenüber die anfänglichen Einsparungen kaum ins Gewicht
fallen. —-
fMn Der Film „Die Straß e", der jetzt auch in
Frankfurt vorgeführt wird, ist eines der wenigen Werks moderner
Filmregie, in denen ein Gegenstand Gestaltung erfährt, den nur der
Film so gestalten kann, und Möglichkeiten verwirklicht werden, die
nur für ihn überhaupt Möglichkeiten sind. Das Herstellungsver
fahren des Films deutet schon auf das Gegenüber hin, dem er
zubestimmt ist. Aufnahme stückt er an Aufnahme und setzt aus
ihnen, die hintereinander ab wirbeln, mechanisch die Welt Zu
sammen — eine stumme Welt, in der kein Wort vom Menschen Zum
Menschen geht, sondern die unvollkommene -Rede optisch er Ein--
drücke Alleinsprache ist- Je mehr das Dargestellte fich wiedergeben
laßt in der Folge bloßer Bilder, dem Zusam memgleich Z eilig er Im
pressionen, umso mehr entspricht es seiner AsMiationstechnik. Was
also wäre ihm enger verwandt als ein Leben, das sich rein in
äußerlichen Begebenheiten erschöpft? Ein der Substanz beraub
tes Leben, leer wie eine Blechbüchse, das statt des innerlichen Zu
sammenhangs nur noch punktuelle Ereignisse kennt, die kaleidoskop
artig M immer neuen Bilderserisn sich fügen? Allein die Ober
fläche ist ihm zugekehrt, und in dem Treiben existenzloser Larven,
dem Durcheinander des Ätomgemenges findet er ganz sich selber
wieder. .
Die Großstadtstraße ist charakteristischer Schauplatz sol
chen scheinhasten Lebens. Menschen durchkreuzen sie- wie der .Zu
fall es will, streifen einander und entfernen sich ohne Gruß. Keine
Begegnung der Seelen hat sta t, keine sinnvolle, dauernde Ver
knüpfung umklammert und bindet, nichts Tragisches zwischen
ihnen geschieht, das ja zu seiner Voraussetzung eine konkrete Be
ziehung und in ihr gegründete wirkliche Entscheidungen hätte —
nur Figuren stoßen zusammen, Ereignisse twgen sich zu und Sr-
tMtion Mt M UM M MuMmr; das MH Mus AEnmiK
fund Folge, ein gespenstisch unwirkliches Beisammen unwirklicher
Menschen, das die leer fließende Zeit nicht zu erfüllen vermag. Der
in die zerstückelte Welt verfitzte Einzelne, der etwa ein Bewußt
sein von sich Mber hat, ist im ihr einsam schlechthin- Für Augen
blicke nur kann seine Seele sich behaupten und dadurch, daß sie ihr;
Eigensein fühlt, die Scheinhastigkeit des Kastens um sie her ent-!
hüllen. Dieses Austreffen der zermürbten Seele auf die entleerte!
Welt hat, als erster vielleicht, E. A. P 0 e in seiner Novelle „Der!
Wann in der Menge" exemplarisch gestaltet. Innerlichkeit, die kein
Echo findet, die ohne, Antwort verwehen muß, weil niemand um
ihre Frage mehr weiß, ist auch der mnner wiederkehrende Vorwurf
von Geora K a üs e r s Dramatik
Die Filmkomposition selber, eine Regieschopfung Karl Grü
nes, bestätigt lautlos und schauerlich das Leiden der verschnmch-
tsnden Seele in dem existenzlceren Geschieße. Der Augenblick, der
lediglich Punkt in der Zeit .ist, wird in ihr Sichtbarkeit, Typen,
die ganz entwirklicht sind, bewegen sich in ihr schemenhaft durch
die zerfetzte Welt. Was den einsamen Wanderer in den gefrä-.
ßigsn Nachtstraßen bedrängt, hrückt der Film in taumelnder AL-
folM futuristischer Bilder aus, und er darf es so ausdrücken, weil
das sich verzehrende Innere nur noch fmgmentarischs Vorstellungen
entläßt. Die Begebenheiten verstricken sich und entknoten fich wic-
deO und da die Menschen erstorben sind, beteiligen sich auch die
unbelebten Dings wie selbstverständlich am Spiel. Kalkmauern kün
den von Mord, Lichtreklame zuckt auf wie flackerndes Auge: das
Ganze ein wirres Nebeneinander, ein Tohuwabohu verdinglichter
Seelen und scheinwacher Dinge. Vorsehung in dem Getümmel ist
die Polizei, die daß bloße Außen umgreift, wirklich in ihm allem
das Kind, das nicht weiß, daß es ist. Der Film schließt, wie er
begonnen hat; nächtlicher Spuk zerstiebt anr. nüchternen Morgen,
und mag das Geschehene auch gewesen sein, so fehlt ihm doch der
! Bestand, der es zum Seienden macht. Zu sagen bleibt noch, daß
die schauspielerischen Leistungen vollendet ssind und Blick und Ge
bärden die zerfallene Welt beherrschen, die das bindende Wort
Die StrüM^ Der Film: „Die Straße^ der j-tzr rn
den ll.T. --L ichtspielen zu sehen ist, stellt ^as Zusammen
Lreftm von schmachtender Seele und existenzlosem Geschiebe laut
los und schauerlich dar. Der Augenblick, der Lediglich Punkt in
der Zeit ist, wird in ihm Sichtbarkeit, hie Typen, Zu denen die
Gssamtmenscheu entsinken, wenn sie ihrer Wirklichkeit verlustig
Kchen, bewegen sich in ihm gleich Schemen durch die schemenhafte
Welt- Der Ehermmn (Eugen Klopfer) liegt zu Beginn'auf
dem Sofa in spießbürgerlicher Stube, die Heimat sein soll, ohne
es sein Zu können. Während die Frau (Lucie Höflich), die in
Müßiger Abgeschlossenheit ihr Genüge findet, das Abendessen be
reitet, schleichen Lichter der Straße durch die Erhänge über die
Decke, und ein Spiel von Silhouetten entwickelt sich, das den
Träumer betört. Er blickt auf die Straße, und während die ihm
folgende Frau nur die Straße ficht, wie sie ist, entschleiert sich
chm das sinnlose verlockend Durcheinander des tennn-elnden
Hebens, das freilich genau so wenig Heimat wie die Stube ist,
«Mr dafür Abenteuer und unausgekosteLe Möglichkeit. Der Film
wird hier zur Folge futuristischer Gemälde, er drückt aus, was,
den DchnsuchtMn bedrängt, und er darf es mrDrücken, weil
nur zerstückelte Bilder noch wie Träume das sich verzehrende
schon verlorene Innere erfüllen. Der Mann geht, wie ein Nacht
wandler geht er hin, altväterlich gekleidet mit Baum-
wollschirm mrd biederm Hut, er wandert von Straße Zu Straße,
verstört mtd allein inmitten des Gewoges der Passanten und her
vorbeijagenden Automobile. Und nun kommt eines zum andern,
der Knoten schürzt sich und entknotet sich wieder, denn alles ist
ja mrr Schein und bleibt, was es war: ein Nichts. Ein Mäd
chen, das an der Ecke steht, ist Sinnbild dieser Nichtigkeit, denn
Mrch das Spiel der Schatten verwandelt es sich plötzlich m den
Tod, Tot ist alles ringsum, und da die Menschen erstorben
sind, gesellen fLÄ dn unbelebten Dinge ihnen wie selbstverständ
lich zm Eine Milkmauer kündet von Mord, und das Aufzucken
der Achtreklame täuscht das Flackern des Auges vor. Der Mann
Mrat mr ein Mädchen (And Egeve Nissen), das Mädchen führt
chn mit fernem Zuhälter (Anton Edthofer) zusammen, dessen
Freund (Ludwig Trau tner) mit von der Partie ist: ein
Mann MS d« Provinz (Leonhard HaSkey schließt fich am
Msn firAt sich un Nachtlokal, der Mann gibt m der Spielwm
emen ^heck hin, der chm nicht gehört und gewinnt ihn wieder
und mehr dazn — ist alles nicht wiMch und Tragik fehlt
am Play —, rmmer mehr erweitert sich Das ^Nebeneinander",
ohne daß es re zum Ineinander würde. Die darin ausgehen,
sind tot, und mnsam wie der Blinde (Max Schreck), dre kein
andres Leben zu finden wissen. Zuletzt ermordet der Zuhälter
den Mann aus der Provinz und gesteht" nach anfänglichem Leug
nen dre Tat, weil sein Kind (Sascha) ohne Willen ibm den Weg
M fernem verlorenen Selbst weist — dies das einzige Geschehen,
das ohne Granen )er Leere ist und darum aus dem Gefuge der
Szenen entbleitet. Das Kind, das fich und die Welt nicht
kannte, ist das Mein WiMch Seiende in diesem Tohuwabohu,
und ihre Vorsehung ist sehr folgerichtig die Polizei, deren Ord
nungsdienst das nur mehr äußere Leben völlig umgreift. Das
Ganze schließt, wie es begonnen hat. Der Ehemann, gereinigt
vom Mordverdacht, kehrt am frühes Morgen über dre kahle
Straße zurück, auf der Papierfetzen umherwirbeln, dk der»
schlafene Frau reicht ihm die austzewärmte Suppe, uns beide
bücken noch einmal durchs Fenster, ernüchtert er» mit dämmern
dem Verstehen sie.
Der Film ist eine Meisterleistung des NeMenrs Karl
Grüne und seiner Helfer, Zu denen auch Ludwig Reidner
Wo"- < ^ch schauspielerischen Leistungen sind vollendet,
BLrck und Gebärden sagen restlos, was auZzudrücken ihnen ob-
uegt und treten ganz und gar ein für das überflüssige Wort.
Frlmwerkm dieser Gattung gehort di« Zukunft. me.