t lmrg et» p«r MMo«r» mit FsvrWs Kvriertr»
i Diener« in Mem PeckM. Am Schluß wird natürlich der Romeo
mit seiner Julia vereint, und Friede zieht ein. Der Film ist eine
einzige Burleske und verschafft eine Stunde ungetrübten Ver
gnügens, lks-cL.
i — Em französisches Provknzidy« und der Romeo von New
York. Die „Bieberbau-Lichtspiele" haben für die Pfingst-
feiertags ein Riesenprogramm Zusammengestellt: zwei große Lrrst-
spiellchlager, die sich beide sehen lassen können. „DerTriumph
d es Dr. K n ock" ist ein Aubertfilm. Sein Thema: ein junger
Pariser Mediziner übernimmt eine Landpraxis. Solange der ält
liche Wundarzt, ein Mann von der alten Schule, sie ausübte,
waren die Leute alle gesund. Der moderne Wissenschafter redet der
ganzen Bevölkerung Krankheiten ein, womit er sich selber freilich
gesund macht. Die Moral ist ersichtlich, daß das mechanisierte Wissen
eingebildete Kranke erzeuge. Nun ja, es ist etwas daran, nur wird
die Belehrung selber viel zu doktrinär und ausführlich ausge
sponnen. Dennoch ist der Film in seinem ersten Teil vorzüglich.
Man hat bei uns eine Zeitlang sehr zu Unrecht die französische
Filmproduktion unterschatzt. Sie arbeitet weniger mit groben
Effeften als mit feinen Nüancen und unterscheidet sich da
rin vorteilhaft von vielen deutschen Fabrikaten der letzten Zeit, in
denen die Zwischenschichten übersprungen werden. Dieser Auöert-
film schildert mit zarten Tönen die französische Provinz.
Der Photograph hat die Geheimnisse des kleinen GebirgMLdtchens
wirklich ergründet: die winkligen Straßen, der Dtarkt, der Aquä
dukt, das Hügelhafts — die ganze Topographie ist gebannt. Herr
lich der „Torpedo" des Wundarztes, ein vorsintflutliches Motor
vehikel, das nicht kann, wie es möchte, und Zuletzt von zwei Ochsen
nach Hause gezogen werden muß. Die Volkstypen kommen vor
züglich heraus, das Zusammenspiel ist gut abgestimmt, die.Si-
tuationskomik unwiderstehlich. — Das zweite Stück: „C o h n
contra Miller" spielt in einer ärmlichen New Yorker Straße.
Cohn hat einen kleinen Jungen mit Hund, eine Frau und eine
Tochter; Miller das gleiche, nur statt der Tochter einen Sohn.
Das Schicksal der Montecchi und Capuletti wiederholt sich drastisch.
Man muß diesen Cohn des George Sydney gesehen haben. Ein
kleiner, aufgeregter Vertreter des amerikanischen Judentums, der
die drolligsten Streiche ausheckt, um sein Konfektionslädchen über
Wasser zu halten. Auch die Streitszenen zwischen den beide Fa
milien sind eine Quelle des Gelächters. Einmal hält Frau Miller
ihren wütenden Mann an den Hosenträgern zurück, wie er sich auf
Cohn stürzen will. Die Hosenträger debnen sich gummiartig aus,
immer länger, und Platzen dann. Cohn erbt im Verlaufe der Hand-
Douglas FairSancks: „Der Mann mit der Peitsche«.
Die Neue Lichtbühne hat den neuen Fairbancks-
Film erworben, der erst vor wenigen Tagen in Berlin uraufge-
sührt worden ist. Leider arbeiten unsere Kinos sonst gewöhnlich
nicht so schnell. Der Film ist eine Art von Fortsetzung jenes anderen
Fairbancks-Films: „Das Zeichen des Zorro . Wreder tritt Farr-
bancks als Ritter ohnegleichen auf, ein Kavalier, wie es deren nur
in vergangenen Jahrhunderten gab. Er ist ein junger kalifornischer
Edelmann, der von seinem Vater Zorro zur Ausbildung nach dem
Mutterland Spanien geschickt wird, dort einen Hauptmann zum
Nebenbuhler hat, in die schrecklichste Klemme gerät und am Ende
das Mädchen doch kriegt. Höfisches Zeremonial mit der Konigm
an der Spitze, eine Schloßwache, Granden und Volk sind Las^ver-
werk. Die Komposition ist nicht so durchsichtig, dre Entwicklung
nicht so schlagend wie in dem älteren Film. Aber Farrbancks selber
ist der Alte geblieben. Dieses Mal traktiert er die Gegner mit der
Peitsche, einer langen Peitsche, der man es gar nicht ansteht,
welcher zarten Handlungen sie fähig ist. In der Hand Farrbancks
schlägt sie einem weit entfernt stehenden Mann dre Zigarette aus
dem Mund. Sie schneidet Papier durch, das ihr hingehalten wird,
holt glühende Kohle aus dem Kamin herbei Imd schlrngt sich dem
Angreifer um den Hals, Laß er widerstandslos sich ergeben muß.
Es ist berichtet worden, daß Fairbancks lange Wochen hindurch
geübt habe, um es zu solcher Meisterschaft zu bringen. Ueber jede
Kritik erhaben ist auch seine Fechtkunst. Das sind keine Frlm-
svieqelfechtereien, wenn er den schlanken Deg^n in der Hand, eine
feindliche Rotte erledigt. Zuletzt ficht, er doppelt: in der eigenen
Gestalt und in der väterlichen Zorros; zwei Melsterefchter, die
während ihrer gefährichen Verrichtungen noch, die Zeit finden, sich
zu unterhalten. Es ist immer ein Genuß, ^diesen Darsteller zu
sehen. Der sportlich durchtrainierte Körper wird ihm zum vollen
deten Instrument, das die natürlichen Widerstände mit einer ele
ganten Leichtigkeit bewältigt, die ans Wunderbare grenzt Dazu
auf den Lippen immer das gleiche Lächeln; es zeigt Kühnheit an
und sichere Form, mag es auch hier und da etwas blöde sein.
U ao g».
Em PrmMm m Hosen. Der in den U fa - LLch Lsp ielen
„Der Thronfolger" ist eine sehr nette
HoigeschH amenkamscher Herkunft. Ein Prinz wird in der
Hauptstadt emes klemen exotischen Händchens erwartet, dessen
Konrg er werden soll. An der Grenzstation verunglückt er bei einer
weiter schlimm (nur sechs Wochen Bett-
ruZM, hatte nicht der General des Ländchens die tückische Absscht
selber den Thron zu besteigen Jede Verzögerung könnte zu seinen
Gunsten «msgenutzt werden. Also bestimmt der begleitende Minister
ern. reizender, dicker Herr, die Schwester des Prinzen dazu,' die
iknisorm anzuziehen und d^ Prüder vorerst Zu repräsentieren.
Hosen wunderschön aus, ein kleiner
Männlichkeit vergeblich bemüht. Es entspinnen
ohne ZM, politische und erotische. Die Prinzessin
nr „ men wie ein Mann, der Kammerdiener will sie entkleiden,
verführt werden. Dabei liebt sie von der ersten
HosenLasems an bereits einen tapferen jungen Mann,
a bun?LÄ^^kntat gerettet hat und' nun stets in ihrer Um-
.Sie zeigt sich ihm in Frauenkleidern, und er weiß
-Nicht, baß diese Frau, zu derber sofort unsagbar in Liebe ent-
niemand anders ist atz die junge Durchlaucht. Eine hübsche
Po nie: der Verliebte Bursche duelliert sich mit der Prinzessin in
Hosen, weil er des Glaubens ist, sie habe der Prinzessin in dem
a?s knsch'Ub, geraubt. Zum Schlüsse kommt
E.. r dtt genesene Prinz, setzt den intrigierenden
schachmatt und führt bei dem nächsten Cercle seiner
'V^^bn zum Grafen avancierten Jüngling zu,
m „iA ste dann bei den Klangen der Musik selig entschwebt. Das
lft nicht aufregend, aber gut gemacht und ein wenig märchenhaft
mit dem glücklichen Ende, demHostreiben und dem ganzen Spiel
zwischen Frau und Mann in einer Person. — Eine ausae-eicbncte
Groteske: Autofimmel" geht voran, in der das UmLauto das
in Amerika jeder Arbeiter nicht nur Sonntags im Topfe hat 'seine
Sprünge machen muß. — Interessant auch der kleine Ufafilm-
„Acht Maler und ein Modell", der drastisch lehrt wie
verschieden von einigen unserer bekanntesten Maler das aleim?
Modell — in diesem Falle die blonde Camilla von Holl a o
— aufgefaßt wird... zem