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Wol und Zerstreuung.
Zur Ufa-Produktion 1ZZ1/32.
Lr Berlin, im Juli.
In diesen düsteren Tagen tritt die Ufa mit ihrem neuen
Produktionsprogramm an die Oeffentlichkeit. Es ist trotz aller
wirtschaftlichen Kalamitäten gegen früher nicht eingeschränkt, son
dern erweitert worden. Auf welche Erwägungen sich dieser an
sich erfreuliche Optimismus gründet, wird man noch sehen.
O
Zunächst ist eine überschlagige Prüfung des Programms selber
geboten. Nicht Zu leugnen, daß es eine stattliche Zahl beliebter
Schauspieler, Regisseure, Drehbuchherstellern und Komponisten ent
hält. Ich greife aufs Geratwohl ein paär Kräfte heraus: Werner
Krauß ist neu für den Tonfilm verpflichtet worden, und zu den
bereits eingebürgerten Manuskriptverfaffern kommen Leonhard
Frank und Erich Kästner hinzu. Leider fehlen andere Namen, die
in der Literatur einen guten Klang haben.
Von den zahlreichen Spielfilmen — ich folge bei ihrer Gliede
rung einem dem Produktionsprogramm beigegebenen Artikel des
„Filmkuriers" — beziehen sich nur sechs ernsthaft auf die Gegen
wart, und auch sie wahren einen gehörigen Abstand von ihr. Es
handelt sich um die nachstehenden Filme, die kurz Zu kennzeichnen
sich der Mühe lohnt:
1. „Stürme der Leidenschaft", ein Großfilm, in dem Jannings
ein Doppelleben zwischen Bürgerlichkeit und Unterwelt führt;
L „Der Sieger" mit Albers, der sich vom kleinen Beamten
zu den Höhen des Daseins ewporschwingt;
3. „Die Gräfin von Monte Christo", eine Variation des
Romans von Dumas, mit Brigitte Helm in der Titelrolle;
4. „Matrosenlied" mit Albert Prejean, ein musikalisches Stück,
das teils auf hoher See, teils in verschiedenen Häfen spielt;
5. „Das Geheimnis der Gräfin Karinsky", ein Film, der einen
Fall von Kindesunterschiebung behandelt;
6. Ein Werner Krauß-Film unbekannten Inhalts.
Wie die SLichworte schon verraten, spielen in allen diesen Fil
men die Probleme, die uns auf den Nägeln örennen, eine sehr
bescheidene Rolle. Mögen auch Stoffe aus unserer Zeit zur Sprache
kommen, es sind doch zum überwiegenden Teil Stoffe, die uns nur
mittelbar betreffen. Sie entstammen der Sphäre des reinen Unter
haltungsromans und streifen noch nicht einmal jene Aktionen, die
eigentlich unsere Wirklichkeit ausmachen.
Die gesamte übrige Produktion bekümmert sich überhaupt nicht
um Themen, die uns unter Umständen aufregen konnten, sondern
ist eine einzige Parade eingeführter Stars und längstbewährter
Waren, die angeblich dem Publikumsgeschmack entsprechen; wobei
nur zu fragen bleibt, ob nicht das Publikum oft einen besseren
Geschmack als den ihm angedichteten und aufgezwungenen hat.
Jedenfalls kann ich mich mancher Filme erinnern, die scheinbar
sämtliche offiziellen Geschmacksforderungen sorgfältig auskalkuliert
hatten und doch vom Berliner Publikum abgelehnt wurden. Das
Programm wimmelt von Tonfilmoperetten, musikalischen Film
komödien, Posten und Schwänken. Man kennt dieses Genre, das
von den Zeitnöten weniger befreit als absieht, wie amüsant immer
es hier mitunter zugehen mag. Auch die Gattung der historischen
Stücke wird um den Groß-Tonfilm: „Dork" (mit Werner Krauß)
vermehrt, und zwar rückt ihn der „Filmkurier" in die Nachbar
schaft des „Flötenkonzerts von Sanssouci", das es zu „einer bei
spiellosen Erfolgsserie gebracht" habe. Sonst weiß der „Film
kurier" von diesem Fridericus Rex-Fabrikat nichts zu vermelden.
Die Kultur- und Lehrfilme bewegen sich ebenfalls auf den alten
Gleisen. „Geflügeltes Wild", „Von Ibissen und Reihern", „Beim
Tierdoktor", „Aus der Kinderstube des Zoo", „Geheimes Leben
in Teichen und Seen", „Was da kreucht und fleucht": so lauten
einige Titel. Wenn es so weiter geht, wird bald Las ganze Tier
reich ausgeschöpft sein. Vielleicht ist es nicht ganz wertlos, daß
wir uns alle zu großen Zoologen entwickeln; wichtiger aber wäre
unstreitig, daß wir unsere Kenntnis der menschlichen Zustände und
Zusammenhänge vermehrten. Ich wüßte den Herstellern der Kul
turfilme schon einige Stoffe zu nennen, die zu kurbeln nicht ein
mal besonders kostspielig wären. Daß auch die lieben Kleinen nicht
vergessen sind, versteht sich von selbst, und ein Kulturfilm heißt
geradezu: „Baöies sehen Dich an".
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Die großen Erwartungen, die man auf die kommende Ufa
Produktion setzt, erfahren im „Film-Kurier" diese Begründung:
„Sicher ist das für Vergnügungen zur Verfügung stehende Geld ge
ringer geworden. Aber immer ist in Zeiten einer das Gemüt be
drückenden Notlage die Forderung nicht nur nach Brot und Arbeit,
sondern auch nach Zerstreuung erhoben worden, und so wird es
auch in Zukunft sein". Sätze, die den Geist des Ufa-Programms
treffend ausdrücken. Es läßt sich nun gewiß nichts dagegen ein
wenden, daß Filme geschaffen werden, die den notleidenden
Menschen die ersehnte Zerstreuung bringen, die Frage bleibt
nur, ob das bedrückte Gemüt allein die Zerstreuung begehrt. Hier
scheint mir der Grundfehler der neuen Produktion zu liegen. Sie
macht aus der Not des Publikums die Tugend der Zerstreuung
und vergißt darüber ganz das Bedürfnis des Publikums nach Auf
klärung. Daß es vorhanden ist, hat unter anderem die Nachfrage
nach den sogenannten Zeitstücken hinreichend deutlich gezeigt. Wenn
die Ufa glaubt, im Rahmen ihrer gewaltigen Produktion auf die
Herstellung aktueller Filme verzichten zu sollen, die wirklich die
lebendigen Interessen der geplagten Massen berühren, beweist sie
damit eine Einseitigkeit, die schlechterdings nicht zu billigen ist.
Zerstreuung ist angenehm und vielleicht auch nützlich; wird sie aber
zum Leitmotiv und drängt sie die echte Belehrung völlig beiseite,
so verfälscht sich ihr guter Sinn. Indem sie das bedrückte Gemüt
erheitert, nebelt sie es nur immer dichter ein, und die Entspannung,
die sie dem Publikum veschafft, führt zugleich zu seiner Ver
blendung. Gerade weil die Ufa Gewicht auf eine abwechslungs
reiche Ausgestaltung ihres Programms legt, hätte sie die doppelte
Verpflichtung, außer den Zerstreuungsstücken Filme zu bieten, die
den Massen Auskunft geben über die Bedingungen ihrer Existenz
und sie ein wenig einsichtiger machen. Denn die Menschen, die
Brot und Arbeit fordern, wollen sich abends nicht nur zerstreuen,
sondern auch erfahren, was um sie her vorgeht und lernen, wie sie
das Leben anpacken sollen.
*
Man sage nicht, daß ich zu hohe Ansprüche stelle. Die ameri
kanische Filmindustrie, um von der r.ssischen Zu schweigen, hat uns
von Zeit zu Zeit Filme beschert, die wirklich in unser Dasein ei.r-
greifen. Ich denke an Werke wie: „Das gottlose Mädchen", „Masse
Mensch", „Zwei junge Herzen" usw. Warum wagt sich die Ufa
nicht an ähnliche Stoffe heran? Warum nthält sie uns stets wieder
Filme vor, die an die deutsche Gegenwart rühren? Warum wirb
von ihr immer nur der eine Ausweg der Zerstreuung gesucht.